Flüchtlinge kommen in Dümptener Schule unter
Von Claudia Leyendecker
„Die Menschen aus Budapest und Wien, die wir am vergangenen Wochenende im Fernsehen sehen konnten, sind in Mülheim angekommen.“ Beigeordneter Ulrich Ernst schildert, wie zwei Busse aus Österreich vergangenen Montag in Saarn angekommen sind. Jetzt hat auch das Berufskolleg Raum für 100 Menschen zur Erstaufnahme geschaffen. Die beiden angrenzenden Turnhallen sind mit 150 bzw. 50 Flüchtlingen bereits ausgelastet.
Das zur aktuellen Mülheimer Gesamtsituation, doch am Mittwoch, 9. September, stand der Stadtteil Dümpten im Vordergrund. Nachdem der Schulbetrieb in diesem Sommer ausgelaufen ist, wird die Peter-Härtling-Schule bis zum Sommer 2017 für eine weitere Unterbringung umgebaut. Erst 2017 soll dann am Wenderfeld ein bereits geplanter Kita-Neubau entstehen. Der Umbau zur Flüchtlingsunterkunft wird wohl im Oktober fertiggestellt sein. Dort können dann zusätzlich 100 Menschen untergebracht werden. Die Wohneinheiten werden 6-7 qm groß sein. „Sicherlich keine optimale Lösung, aber darum geht es heute nicht mehr,“ erläutert Ernst. „Jetzt geht es darum, Obdachlosigkeit zu vermeiden.“
Rund-um-Betreuung in Dümpten
Wie auch in der Schule am Fuenter Weg wird es eine 7 Tage – 24 Stunden – Rund um Betreuung geben. Im Zweifelsfall sind Anwohner aufgerufen, bei Schwierigkeiten sofort die Polizei zu informieren. Aufgrund der vielen interessierten Bürgern wurden im Rahmen der Informationsveranstaltung zahlreiche Fragen in Bezug auf Herkunftsländer der Menschen, Spendenmöglichkeiten und mögliche Einbindung der Anwohner gestellt.
Gemeinde organisiert Treffen für Helfer
Spontan lud die Evangelische Lukaskirchegemeinde, vertreten durch Pfarrerin Gundula Zühlke, zu einem Koordinationstreffen für Ehrenamtliche am kommenden Mittwoch, 16. September, um 19 Uhr ins Gemeindezentrum, Oberheidstraße 231, ein. Weitere Informationen dazu und zu weiteren Möglichkeiten, Flüchtlinge zu unterstützen, über die Internetseite der CBE (www.cbe-mh.de). Die Hilfsbereitschaft war auch am Mittwoch wieder vorbildlich.
Die Verweildauer der Menschen hängt von der Dauer des Verfahrens ab, „realistisch sind zur Zeit etwa sieben Monate,“ so Ulrich Ernst. Peter Hofmann, stellv. Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Schule: „Allen Flüchtlings-Kindern konnte aber bisher in Mülheim ein Schulplatz ermöglicht werden.“ Sehr erfreulich stellt sich die Situation im Grundschulbereich dar. Dort gibt es, so Hofmann, keine Kapazitätsprobleme. - Und in den weiterführenden Schulen? „Die Kinder lernen sehr, sehr schnell, am besten in bestehenden Klassen,“ so die Erfahrung der Ämter.
Abschließend werden jetzt aber dringend Finanzquellen von Bund und Land nötig, „sonst bleiben wir in Mülheim auf etwa 10 Mio. Auslagen sitzen,“ erläutert Ulrich Ernst. Mülheim ist für 2015 drei Mio. Euro zugesagt worden. Ob das reichen wird? Die Experten zweifeln.
Autor:Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr |
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