Pain Solution- Das Spiel mit den Schmerzen
Spitz und gefährlich blinkt die messerscharfe Spitze des Fleischerhakens im Rampenlicht. Laute Gothikmusik heizt der Zuschauermenge ein als es plötzlich passiert: Einer der „Freaks“ durchsticht sich selbst die Haut am Kehlkopf und scheint dabei kaum Schmerz zu empfinden.
Blut läuft den Hals entlang, doch der Norweger Jan Eric hat noch lange nicht genug. Jetzt ist seine Partnerin an der Reihe: Sie sticht sich insgesamt sechs, etwa zehn Zentimeter lange, Metallstäbe durch Unterarme, Brustkorb und ihre Wangen. Ihre Miene dabei: Gelassen und scheinbar auch euphorisch. Man sieht ihr an, dass es ihr Spaß zu machen scheint, den eigenen Körper mit Schmerzen zu quälen.
Doch wie funktionieren die waghalsigen Tricks dieser „Freaks“, wie sie sich selbst nennen? Wie hält man diese Schmerzen aus? Jan Eric als Mitglied der norwegischen Gruppe „Pain Solution“ steht mir kurz vor seinem Auftritt, im Circus des Horrors, Rede und Antwort. Er verrät: „Ich bin seit acht Jahren dabei. Mich fasziniert diese Art von Kunst immer wieder aufs Neue, deshalb trainiere ich auch täglich an meinen Bühnennummern.“
"Das ist wie Blutabnehmen"
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man sich jeden Tag freiwillig Metallstäbe durch diverse Körperteile jagt, doch Jan Eric beruhigt mich: „Das ist wie Blutabnehmen beim Arzt oder das tägliche Joggen gehen. Am Anfang hast du noch Angst oder musst dich überwinden, aber sobald du das regelmäßig trainierst, wird es zur Normalität für dich.“ Schmerzen, so erzählt Eric, habe er nicht mehr. „Accept your pain- that´s the key“- „Die Kunst ist es, seinen Schmerz zu akzeptieren“- das ist sein Motto! „Wir wissen ja, dass uns nichts passieren kann. Alle Metallstäbe werden gründlich desinfiziert und sind steril. Trotz allem steht die natürliche Angst, über allem und schützt uns „Freaks“ auch vor zu krassen Aktionen“, versucht Eric zu beruhigen.
Pain Solution gibt es derzeit in Duisburg zu sehen
Zu sehen ist ein Teil der Gruppe „Pain Solution“ derzeit im Circus des Horrors, Heerstraße 270, in Duisburg Hochfeld. Schaurig-abstoßende Aktionen fesseln die Blicke der Zuschauer und wirken so manches mal eher qualvoll. „Das ist unser Motto: Die Zuschauer wollen nicht hinschauen- müssen es aber doch, wie bei einem Verkehrsunfall“, grinst Eric.
Weitere Informationen gibt es unter www.painsolution.net
Autor:Daniela Neumann aus Oberhausen |
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