SKFM und Zöllnerhaus in Monheim erhalten Elisabeth-Preis 2010

Anna Jänicke (Mitte) vom SKFM mit Urkunde, rechts neben ihr Angelika Rüttgers
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Den mit 500 Euro dotierten zweiten Preis der "Caritas-Stiftung" im Erzbistum Köln für Ehrenamtliche, den Elisabeth-Preis, gewann in diesem Jahr der SKFM Monheim am Rhein e.V. und die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zöllnerhauses. Sechs Ehrenamtliche, darunter auch einige KKVer, bieten im Rahmen des betreuten Wohnens im Monheimer Zöllnerhaus, Rhenaniastraße 1, den derzeit sieben jugendlichen Bewohnern Unterstützung an. Dank der seit 2008 zusätzlich gewonnenen Paten, die auf Initiative des KKV Monheim, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, geworben wurden, können diese Jugendlichen auch noch nach ihrem Auszug aus dem Zöllnerhaus mit Hilfe rechnen, wenn sie in dieser Phase nicht alleine zurecht kommen.

Mit dem Elisabeth-Preis wurde jetzt die konstante Begleitung junger Menschen über mehrere Jahre hinweg anerkannt und gewürdigt. Für den Monheimer SKFM nahmen an der Preisverleihung Anna Jänicke, Dipl.-Heilpädagogin und hauptamtliche Mitarbeiterin beim SKFM, Rudolf Lohrum, seit sechs Jahren ehrenamtlich im Zöllnerhaus engagiert, Günter Arenz vom KKV und Sarah Czarnowski, Bewohnerin im Zöllnerhaus, teil. "Wenn man bedenkt, dass bei den ehrenamtlichen Projekten insgesamt 47 Vorschläge eingereicht wurden und wir den zweiten Platz erreicht haben, dann können insbesondere unsere ehrenamtlich Tätigen schon ein bisschen stolz auf ihr Engagement sein", so Elmar Borgmann, Geschäftsführer des Monheimer SKFM.

Eine unabhängige Jury hatte jeweils drei Preisträger aus insgesamt 57 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Bewerbungen ausgewählt. Den jeweils ersten Preis erhielten die ehrenamtlichen Familienpatinnen des Caritasverbandes und der Katholischen Familienbildungsstätte Bonn sowie das Drogenpräventionsprojekt „Kamillus meets school“ des Alexianer Fachkrankenhauses für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie in Köln. Weihbischof Dr. Heiner Koch überreichte die jeweiligen Preise gemeinsam mit Angelika Rüttgers, Mitglied im Kuratorium der "CaritasStiftung".

Die feierliche Preisverleihung fand vor rund 200 Gästen im Wasserwerk des World Conference Center in Bonn statt. Hier hatten die Preisträger Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen. Gleichzeitig nutzten sie die Gelegenheit, um mit anderen Ehrenamtlichen Kontakte zu knüpfen. "Eine bessere Kontakt- und Ideenbörse kann es eigentlich gar nicht geben", fasst Günter Arenz seine Eindrücke von der Veranstaltung zusammen. Für den engagierten KKVer war es schon beeindruckend zu erleben, wie viele Menschen bereit seien, sich ehrenamtlich einzubringen. "Hierüber wird viel zu wenig in den Medien berichtet", so sein Eindruck. Mit Dixieland und New Orleans Jazz sorgten die „Dixie Diamonds“ für die musikalische Gestaltung. Unterstützt wurde die Preisverleihung von der Pax-Bank Köln.

Mit dem Elisabeth-Preis will die CaritasStiftung die sozial-caritative Arbeit im Erzbistum Köln fördern und das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken.

Wer das Projekt "Patenschaft für junge Wohnungslose" im Monheimer Zöllnerhaus finanziell unterstützen will, kann seine Spende auf das Konto des SKFM Monheim am Rhein e.V., KtoNr 87003521, bei der Sparkasse Düsseldorf, BLZ 300 501 10, überweisen.

Weitere Infos zum Projekt:

Krach mit den Eltern gehabt? Zuhause rausgeflogen? Auf der Straße gepennt? Ohne Job und keine Ahnung wohin? Jugendliche, die solche Probleme haben, finden eine Perspektive im Monheimer Zöllnerhaus in der Rhenaniastraße 1. Der SKFM Monheim am Rhein e.V., Sozialdienst katholischer Männer und Frauen Monheim, nimmt Jugendliche bzw. junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren auf, wenn sie wohnungslos sind oder drohen zu werden und wenn sie denken, dass es Zeit sei, ihr Leben selber zu regeln. "Betreutes Wohnen für junge Erwachsene" heißt der Fachbegriff, unter dem das Projekt vom SKFM bereits seit 1994 erfolgreich praktiziert wird.

"Immer mehr junge Menschen haben offenbar Probleme, ihr Leben eigenständig zu meistern. Viele können nicht mehr daran glauben, eine neue Lebensperspektive zu finden. Solche Jugendliche leben aber nicht in Statistiken, sondern sie wohnen in unserer Nachbarschaft." Mit diesen Worten brachte 2008 der damalige Monheimer KKV-Vorsitzende, Bernd-M. Wehner, die Situation dieser jungen Leute auf den Punkt. Da sich der katholische Sozialverband mit dieser Situation nicht einfach abfinden wollte, suchte er in Monheim und Umgebung engagierte Menschen, die Jugendlichen helfen wollen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

"Entscheidend für ein solches Engagement ist nicht die professionelle Ausbildung sondern die Bereitschaft, sich ernsthaft, glaubwürdig und ohne Vorurteil mit den Problemen junger Leute auseinander zu setzen und ihnen helfen zu wollen", beschrieb damals Rudolf Lohrum die Voraussetzungen, die ein ehrenamtlicher Helfer mitbringen sollte. Anna Jänicke, die aufgrund der finanziellen Situation nur halbtags im Zöllnerhaus tätig sein kann, brachte Beispiele, wie ein solcher ehrenamtlicher Einsatz aussehen könnte. "Damit unser Büro ganztägig besetzt ist, benötigen wir beispielsweise jemanden, der bereit ist, halbtags an einigen Tagen der Woche als Ansprechpartner im Büro zur Verfügung zu stehen", so die SKFM-Mitarbeiterin. Darüber hinaus suche man Helfer, die den Jugendlichen zeigten, wie man gut und preisgünstig kochen könne oder die bereit seien, bei der Organisation eines Ausflugs zu helfen. Eine weitere Hilfe könnte sein, dass sich Ehrenamtliche bereit erklären, die Jugendlichen bei Problemen mit Behörden und Arbeitgebern zu beraten oder zu begleiten.

Weitere Informationen erhält man auch bei Anna Jänicke vom SKFM montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 14 Uhr unter 02173 51731 oder beim SKFM-Geschäftsführer Elmar Borgmann, Tel. 02173 9569-0.
Infos zum KKV unter www.kkv-bund.de. Infos zum SKFM Monheim unter www.skfm-monheim.de.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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