KKV: „Woher kommt das Leid? - Wie kann Gott Leid zulassen?“
Der Referent Peter Buter, OStR. i.R., stellte einem großen interessierten Zuhörerkreis des KKV – Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, dieses immer wieder hinterfragte Thema vor. Zur ersten Frage gab er einen Überblick über die verschiedenen Ursachen von Leid. Dass unsere kleine private Welt und auch die große Welt von Leid und Übel aller Art betroffen sei, könne jeder selbst leicht beschreiben und damit diese erste Frage beantworten. In der zweiten Frage werde nach der Gottesvorstellung gefragt und wie Menschen Gott erfahren. Diese Frage könne nur aus dem Glauben heraus beantwortet werden, und das Leid in unserer Welt und seine Zulassung durch Gott bleibe letztlich ein Geheimnis. Dennoch hätten Theologen zu allen Zeiten immer wieder darüber nachgedacht, was Gott mit der Zulassung von Leid n i c h t gewollt habe. So könne Leid n i c h t als Folge von Sünde, als Strafe oder als Prüfung verstanden werden. Gott stelle sich in seiner Menschwerdung selbst dem Leid, das er den Menschen zumute. Jesus s t e r b e am Kreuz, und er erlebe sogar die Gottverlassenheit, indem er rufe: "Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" Er leidet mit den Menschen, weil er die Menschen liebt. Dies sei das eigentliche Geheimnis des christlichen Glaubens, und damit werde eine erste Antwort auf die Frage nach der Zulassung des Leids durch Gott gegeben.
Das Mitleiden Gottes mit dem Menschen verlange auch ein Mitleiden des Menschen mit seinen Mitmenschen. Der moderne Mensch werde immer mehr durch sein Können in Wissenschaft und Technik in die Verantwortung für die Bekämpfung von Leid in aller Welt gesetzt. Viel Leid werde jedoch durch den Menschen selbst verursacht, und so könne Gott nicht für alles Leid im Leben der Menschen verantwortlich gemacht werden. Die Menschen, die in vielfacher Weise in Schuldzusammenhänge verstrickt seien, könnten sich bei allem Einsatz für die Bekämpfung des Leids nicht selbst erlösen, sie seien auf Befreiung und Erlösung angewiesen. Der Glaube an einen Gott, der in Liebe mit den Menschen leide, sei ein Glaube, der das Ertragen von Leid auch im persönlichen Bereich möglich machen könne. Die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantwortete der Referent umfassend und kompetent.
Weitere Infos über den KKV unter: www.kkv-monheim.de bzw. www.kkv-bund.de.
Autor:Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein |
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