Stadt Monheim übergibt Wurfmaterial - dafür gibt es sogar Lob von der TV-Prominenz
Fünf Tonnen fair gehandelte Kamelle

Dietmar Bär (links) und Klaus J. Behrendt bedankten sich bei Monheims Karnevalistinnen und Karnevalisten per Video-Botschaft für ihr Fairtrade-Engagement.
Foto: Straßen der Welt e. V.
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"Ihr schmeißt für über 100.000 Euro fünf Tonnen fair gehandelte Kamelle auf euren Zügen. Das ist der Wahnsinn!" - In gleich zwei Video-Botschaften an Monheims Karnevalisten, eine davon sogar direkt vom Kinderschutzzentrum Preda auf den Philippinen, brachten die beiden Schauspieler und beliebten Kölner Tatort-Kommissare Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt ihre ganz persönliche Wertschätzung über die besondere Bewegung zum Ausdruck, die sich in der Fairtrade-Stadt Monheim in den letzten Jahren entwickelt hat.

Fünf Tonnen fair gehandeltes Wurfmaterial übergab die Stadt Monheim auf dem Betriebshofgelände jetzt an 58 Gruppen und Vereine, die am Sonntag und Montag an mindestens einem der drei Züge im Stadtgebiet teilnehmen werden. Für Mehrfachteilnehmer gab es auch die doppelte Menge. Die finanziellen Mittel für 135.000 Tüten mit gelatinefreien Fliegenden Herzen, 120.000 Schokoladen-Täfelchen und über 100.000 Tüten Mango Monkeys hatte der Stadtrat mit Verabschiedung des aktuellen Haushalts bewilligt.
Und nicht nur das: Gleich acht Gruppen und Vereine haben in diesem Jahr, ergänzend zum städtischen Engagement, auch aus Teilen ihres eigenen Budgets bereits fair gehandelte Kamelle bestellt. "Das macht uns ganz besonders stolz", betonte neben Bürgermeister Daniel Zimmermann auch die städtische Fairtrade-Beauftragte Annika Patz. "Nicht umsonst sind wir als Stadt erst vor wenigen Wochen vom Verein Jecke Fairsuchung auch offiziell mit dem Titel Faire Jecken 2019 ausgezeichnet worden - da dürfen sich alle Engagierten hier vor Ort mitausgezeichnet fühlen."

Auszeichnung des Vereins Jecke Fairsuchung

Die Jecke Fairsuchung setzt sich dafür ein, die Werte des Fairen Handels und fair gehandelte Produkte im gesamten Karneval zu verankern. Der Verein ruft daher schon seit Jahren alle Karnevalisten dazu auf, mindestens 10 Prozent ihres Budgets für Wurfmaterial für fair gehandelte Kamelle einzusetzen.
Seine Dankbarkeit brachte auch Gromoka-Sitzungspräsident Moritz Peters, stellvertretend für die tausenden Aktiven in den drei Monheimer und Baumberger Zügen, erneut zum Ausdruck: "Das ist kein rausgeschmissenes Geld. Es ist die Unterstützung einer Idee, von der der Karneval gerade auch bei uns besonders lebt - die Idee, anderen Menschen Freude zu bereiten - Freude die tausendfach zurückgegeben wird. Faire Kamelle passt dazu perfekt, weil wir unsere Freude damit sogar über das Rheinland hinaus teilen. Dass uns die Stadt dabei so unterstützt, nenne ich selbstbewusst alternativlos. Ich nenne es aber auch großartig. Wir wissen, dass wie hier als Karnevalisten eine Unterstützung erfahren, wie sie wohl kaum eine andere Stadt ihrem Karneval zu Gute kommen lässt."

Faires Einkommen

Was das dann insgesamt bewirkt, machten die beiden Kölner Tatort-Kommissare deutlich, die sich nach Erlebnissen bei Dreharbeiten seit über 20 Jahren für den Anbau fair gehandelter Mango-Früchte auf den Philippinen engagieren. Klaus J. Behrendt: "Die Mango Monkeys, die ihr schmeißt, sichern philippinischen Kleinbauern ein faires Einkommen, mit dem sie ihre Kinder zur Schule schicken können. Und wer hebt die Kamelle auf? Das sind unsere Kinder! Kinder, die sich die Frage stellen: Was is'n das eigentlich, faire Kamelle? Sie werden ihre Eltern dazu befragen. Und sie werden Antworten bekommen, die damit auch ein Bewusstsein für den Fairen Handel schaffen. Das ist super. Das ist ganz vorne. Dafür sagen wir vom Tatort-Verein Straßen der Welt: Dankeschön! Und herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung Faire Jecken 2019."

Wir machen mit

Neben der Stadt Monheim investierten auch die 109er Action-Crew, die Funkenkinder, die Maatplatzjecke, die Peto, die Prinzengarde Blau-Weiß, das große Monheimer Prinzenpaar sowie die Boomberger Dorfgarde und der Kleingartenverein Knipprather Busch Teile ihres Kamelle-Budgets in fair gehandeltes Wurfmaterial.

Weitere Infos

Alle Infos zur Fairtrade-Stadt Monheim gibt es auf www.monheim.de/fairtradestadt.

Dietmar Bär (links) und Klaus J. Behrendt bedankten sich bei Monheims Karnevalistinnen und Karnevalisten per Video-Botschaft für ihr Fairtrade-Engagement.
Foto: Straßen der Welt e. V.
Neben dem großen und dem kleinen Monheimer Prinzenpaar sorgten auch die beiden Tanzgarden der Gänselieschen und Spielmänner sowie der Funkenkinder für karnevalistische Stimmung bei der Fairtrade-Kamelle-Übergabe in der Wagenhalle des städtischen Betriebshofs.
Foto: Thomas Spekowius
Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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