"Dampfen" - wir haben die "andere" Seite gehört!

An ihr scheiden sich die Geister: die E-Zigarette.
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Eine Bemerkung vorab: Dies soll kein „Werbeartikel“ für die Elektro-Zigarette sein. Absicht dieser Berichterstattung ist, nachdem in der Presselandschaft bislang überwiegend Berichte der Landesregierung beziehungsweise der Kreisverwaltungen erschienen sind, einmal die andere Seite zu Wort kommen zu lassen.

Zur „anderen Seite“ gehört zum Beispiel die Mendenerin Gina Alt, Mitbegründerin der neuen „Interessengemeinschaft E-Dampfen“.
Sie nennt zum Thema „Propylenglykol“, einem der kritisierten Inhalthaltsstoffe der Liquids, mit denen E-Zigaretten befüllt werden, folgendes Beispiel:
„Um die gleiche Leistung wie eine Nebelmaschine zu erzeugen und 1.000 Milliliter in sechs Minuten auf eine Tanzfläche zu bringen, bräuchte man 8.000 ‚Dampfer‘, die gleichzeitig nonstop um den DJ herum dampfen.
Wenn ein DJ die Dampfmenge von 8.000 Dampfern gefahrlos auf tanzende Teenies und Theaterbesucher vernebeln darf, kann doch niemand ernsthaft mit einer Schädigung Dritter durch die Verdampfung von PG durch E-Zigaretten daher kommen.“

Das "unbekannte" Zitat:

Die Mendenerin weist auch auf eine Äußerung der in Zusammenhang mit E-Zigaretten immer wieder zitierten Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungsinstitut hin.
Die hat sich zwar in einem Interview des Deutschlandradios durchgehend kritisch gegenüber der E-Zigarette geäußert, dabei jedoch auch gesagt:
„Gegen die normale Zigarette, die eine solche Giftlast darstellt, stellt eine E-Zigarette ein vergleichsweise harmloses Produkt dar. Aber wir können dieses Produkt nicht als gesundheitlich unbedenklich einstufen.“ (Das Interview kann auf der Homepage des Senders gehört werden.)

„Man fühlt sich im Moment sehr ungerecht behandelt als ‚Dampfer‘“, sagt Andreas Reiser. „Es gibt keine rechtliche Grundlage, dass die E-Zigarette unter das Arzneimittelrecht fällt“, kritisiert der Mendener die aktuelle Entwicklung.
Reiser war 22 Jahre lang starker Raucher, bis er am 5. Oktober vergangenen Jahres zur E-Zigarette wechselte.
„Ich bin sofort umgestiegen“, erzählt er. „Das ist auch viel billiger, ich habe nur noch etwa ein Fünftel der früheren Kosten.“
Als hauptsächlichen Grund für den Wechsel nennt der Mendener aber Gesundheitsaspekte.
„‚Dampfer‘ sind ja überwiegend Leute, die lange geraucht haben und die Hoffnung haben, dass sie, wenn sie schon nicht aufhören können, sich wenigstens nicht etwas ganz so Schlimmes antun.“
Der Mendener ist experimentierfreudig, besitzt mehrere E-Zigaretten und hat schon etwa 40 Geschmacksrichtungen getestet.
Als Möglichkeit der absoluten Entwöhnung sieht er die E-Zigarette nicht. „Ich mache ja weiterhin so etwas Ähnliches wie Rauchen.“ Allerdings hat Andreas Reiser sich vorgenommen, langfristig auf eine geringere Nikotindosis umzusteigen.
Als „Dampfer“ verhält er sich gegenüber den Mitmenschen so, wie früher auch als Raucher. „Ich beachte die Nichtraucher-Schutzgesetze selbstverständlich weiter.“
Und dass man die Liquids, auch wenn die Fläschchen mit einer Kinderschutzsicherung versehen sind, so umsichtig aufbewahren muss, wie auch Medikamente und Putzmittel, ist für ihn selbstverständlich.

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Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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