Kommentar: Die Ministerin und das Handy
Barbara Steffens ist eine Frau mit vollem Terminplan. Das war sie sicher schon in der Zeit vor der Forensik-Diskussion. Seit die Gesundheitsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen jedoch verkündet hat, welche fünf Städte Standort für eine neue forensische Klinik sein sollen, gibt es noch mehr Arbeit: Bürgerversammlungen. Dass die nicht gerade an Spannung gewinnen, wenn man sich wieder und wieder mit den gleichen Fragen beschäftigen muss, ist völlig klar. Trotzdem: Eine Ministerin, die aus Düsseldorf kommt, um nach eigenem Bekunden die Fragen der Lüner zu beanworten, die sollte genau das machen. Und nur das! Das hat nicht nur etwas mit Interesse zu tun. Sondern ebenso mit Anstand gegenüber den Bürgern, die Sorgen und Ängste haben. Ein Punkt, in dem Barbara Steffens viele nicht überzeugen konnte. Der Gast aus der Landeshauptstadt wirkte zeitweise zumindest abwesend. Und tippte zum Schluss gar mit dem Finger auf dem Tisch herum. Auf dem Tisch? Nein. Vom Saal aus kaum zu sehen, lag dort ein schwarzes Handy. Hat die Ministerin eine SMS geschrieben, vielleicht mit dem Inhalt "Wird später heute"? Oder hat sie in den Kalender geschaut, wann sich der nächste Ortstermin in Lünen einrichten lässt? Schließlich sind hier selbst nach dem Treffen noch einige Fragen offen.
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