Extra-Geld für Apotheken im Notdienst
Notdienst soll Apotheken nach dem Willen der Bundesregierung mehr Geld bringen. Nicht zuletzt, um die medizinische Versorgung zu sichern. Kürzere Wege für die Patienten in der Region bedeutet das vorerst aber nicht.
Von Lünen bis nach Bergkamen, von Selm nach Lüdinghausen - wer in der Nacht oder am Wochenende Medikamente braucht, muss nicht selten einige Kilometer bis zur nächsten Apotheke mit Notdienst in Kauf nehmen. Besonders für ältere Patienten und Menschen ohne Auto eine Belastung, die in der Vergangenheit schon für Unmut bei Lesern sorgte. Das geplante Gesetz bedeutet aber nicht, dass den Kunden im Kreis Unna längere Fahrten zur nächsten Notdienst-Apotheke bald völlig erspart bleiben. "Es geht darum, dass Notdienst-Netz und die bestehenden Strukturen zu sichern und zu erhalten", erklärt Stefan Lammers, Sprecher der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
Land-Apotheken mit Gesetz stärken
Das Problem tritt vor allem in ländlichen Gebieten auf: Weil es hier weniger Apotheken gibt, müssen die einzelnen Apotheker häufiger den Notdienst übernehmen. Gleichzeitig wird der Dienst aber nicht so häufig in Anspruch genommen wie in größeren Städten. Wird die Notdienstleistung dann nur über einen Aufschlag von aktuell 2,50 Euro honoriert, deckt das selten die Kosten. Das Gesetz soll deshalb künftig jeder Apotheke, die in der Zeit von 20 Uhr bis 6 Uhr einen vollständigen Notdienst leistet, einen pauschalen Betrag zusichern. "Mit dem heute vom Kabinett beschlossenen Entwurf für ein Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz verbessern wir die Rahmenbedingungen für die Notfallversorgung mit Medikamenten", ist sich Hubert Hüppe, Bundestagsabgeordneter der Christdemokraten aus dem Kreis Unna, sicher.
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