Wer strickte den Wollmantel um die Laterne?

Kuscheln mit der Straßenlaterne: Chantal und Celina finden die Idee klasse. | Foto: Magalski
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  • Kuscheln mit der Straßenlaterne: Chantal und Celina finden die Idee klasse.
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Was haben ein Schaf und eine Straßenlaterne in Lünen gemeinsam? Sie tragen Wolle! Der alte Mast ist mit dem gestrickten Mantel bestens für den kalten Winter gerüstet. Sieht schick aus, aber wer macht denn sowas?

In bunten Kringeln und fast einen Meter hoch schmiegt sich der Woll-Anzug in der Arndtstraße an das grüne Metall. Autofahrer bremsen, Fußgänger bleiben verwundert stehen. Von „echt klasse“ bis „total seltsam“ reichen die Kommentare. Zugeben, die alte Laterne mit dem olivgrünen Anstrich hat optisch sicher gewonnen. Die Frage aber bleibt: Wer macht sowas? Und vor allem warum? Das ist das große Rätsel, denn der Strick-Aktivist in der Arndtstraße bleibt anonym. Vielleicht bringen Nachfragen in der Nachbarschaft den entscheidenden Hinweis? Fehlanzeige. Der Überzug aus Wolle soll ganz plötzlich da gewesen sein, erzählt eine Frau, sozusagen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Um den Mast gelegt und an der Seite zugenäht, so wurde der Kuschel-Überzieher platziert. In Lünen ist die Wolle am Laternenmast bisher der erste bekannte Fall, besonders in Großstädten kennt man das schon länger. „Guerilla Knitting“ heißt der Trend zum gestrickten Grafitti. Türklinken, Parkuhren, Statuen und Fahrräder: Die Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Bäume hat es auch schon erwischt. In London sollen die Stricker sogar schon eine der berühmten englischen Telefonzellen umgarnt haben, in anderen Städten waren es ganze Autos. Oder die Absperrpfosten eines Zauns, die alle mit bunten und kuscheligen Wollmützen im Miniformat verziert wurden. Bei der Stadt Lünen ist man mit der neuen Kunstform hingegen weniger auf Kuschelkurs. „Wenn es um öffentliches Eigentum geht, haben diese Dinge dort nichts zu suchen“, erklärt Kerstin Schatz von der Pressestelle der Stadt Lünen auf Anfrage. Die Wolle werde da behandelt wie wildes Plakatieren oder Aufkleber. Und wenn ein Verursacher ermittelt werden kann, müsse dieser unter Umständen auch mit einem Bußgeld rechnen.

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Kuscheln mit der Straßenlaterne: Chantal und Celina finden die Idee klasse. | Foto: Magalski
So sieht die bestrickte Laterne aus. | Foto: Magalski
Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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