Täter nahmen Kerzenständer als Brechstange
Der Kerzenständer der Osterkerze wurde als Brechstange missbraucht, ein Kreuz auf den Boden geworfen. Respekt zeigten die Täter nicht beim Einbruch in die Kirche St. Joseph. Mitglieder der Gemeinde sind fassungslos.
Gründlich gingen die Unbekannten bei ihrem Beutezug in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vor. Sie stiegen durch ein Fenster im Dach der Kirche in der Geist ein. Die Fenster der Sakristei verhängten die Einbrecher mit den Hungertüchern und liturgischen Gewändern, damit kein Licht auf die Straße dringt und versuchten dann, mit einem Trennschleifer den Tresor mit den Kelchen zu öffnen. Sie schafften es nicht, es blieb beim Versuch. Die nächtlichen Besucher machten bei der Suche nach Beute vor keinem Raum der Kirche halt. Manche Tür wurde nicht nur aufgehebelt, sondern gleich in der Mitte durchgebrochen. Schränke und Schatullen wurden durchsucht und die Opferstöcke aufgebrochen. Das Werkzeug, unter anderem Hammer und Schraubenzieher aus dem Pfarrheim, ließen die Einbrecher am Tatort zurück.
Kaum Bargeld in der Kirche
"Der Sachschaden ist hoch, viel mehr als der Wert der Beute", erzählt Pfarrer Dr. Thomas Roddey im Gespräch mit dem Lüner Anzeiger. Die Polizei ging in einer Pressemitteilung allein von etwa 8.000 Euro Sachschaden aus. Was die Einbrecher wohl erwartet haben? Pfarrer Roddey weiß es nicht. In den Opferstöcken seien höchstens Centbeträge zu finden, die Kollekte werde direkt bei der Bank eingezahlt. Und die vermeintlich wertvollen Kelche sind natürlich nicht aus purem Gold. Der ideele Wert für die Priester sei höher.
Serie von Kirchen-Einbrüchen?
"Die Respektlosigkeit vor dem sakralen Raum ärgert mich", kommentiert Pfarrer Roddey. Einbrüche in Kirchen sind für den Seelsorger ein leidiges Thema, denn in den vergangenen Monaten waren die unbekannten Täter gleich in mehreren Kirchen im Stadtgebiet aktiv. Im Juli zum Beispiel verzeichnete die Polizei einen Einbruch in die Sakristei der St. Gottfried-Kirche in Wethmar, im Februar in St. Marien. Interessant: Zwischen den Taten gibt es teilweise Parallelen, die auch die Polizei im Blick hat. "Wir vergleichen natürlich Vorgehensweisen und Spuren der einzelnen Taten", so eine Sprecherin der Polizei Dortmund. Abschließende Ergebnisse gebe es aber im Moment noch nicht.
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