So war's damals: Kohle, Kräne und Kanal
Schwarze Kohle, weiße Yachten: Zwei Bilder mit viel Kontrast. Es ist eine Reise durch die Geschichte des Preußenhafens in Lünen.
Die Bilder vom alten Hafen sind voller Ruhrpott-Romantik. Riesige Kohleberge, Frachtschiffe, die im Hafen vor Anker liegen. Und die Kräne, die Güter hin und her transportieren. Heute ist es still geworden. Weiße Yachten legen leise an und nur der alte Mohrkran erinnert noch an vergangene Jahre, in denen hier einiges bewegt wurde. 1925 konnte der Hafen der Harpener Bergbau AG im Lüner Süden den Betrieb aufnehmen. Doch die beiden Zechen, für die der Hafen gebaut wurde, als sie hatten ihre goldenen Zeiten schon hinter sich. Nur ein Jahr nach der Hafeneröffnung, wurde 1926 die letzte Schicht auf Preußen I gefahren. In Preußen II in Horstmar stand 1929 für immer der Förderturm still. Andere Zechen produzierten weiter, wie Gneisenau in Derne. Mit dem Zug wurde die Kohle aus den Gruben zum Preußenhafen transportiert. 2.000 Tonnen wurden um 1952 umgeschlagen - täglich. 1962 soll der Hafen ausgebaut werden, die Anwohner im Süden protestieren gegen das Vorhaben. Im gleichen Jahr wird der Mohrkran gebaut, der noch heute als Wahrzeichen im Hafen steht. Seinen Namen hat er von seinen Erbauern, der Maschinenfabrik Mohr & Federhoff aus Mannheim. Der geplante Hafen-Ausbau wurde nach Protesten schließlich verhindert. Viel Arbeit hätte es im Hafen wohl sowieso nicht mehr gegeben. Als in den 80er-Jahren die Zechen reihenweise schließen, ist der alte Hafen bald ohne Nutzen. Der ehemalige Weg der Zechenbahn, über den tonnenweise Kohle rollten, ist heute als Gneisenautrasse Rad- und Wanderweg. Im Mai 2005 legten die ersten schicken Yachten im neuen Lüner Wasserwanderrastplatz am Preußenhafen an.
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