So war's damals: Der Tod kam aus der Luft
Der schreckliche Krieg, er hatte Hoffnungen zerstört. Mit dem Osterfest 1945 kam in Lünen der Glaube an eine Auferstehung aus den Trümmern zurück. Die Amerikaner marschierten ein.
Die Jahre des zweiten Weltkrieges hatten eine blutige Schneise der Verwüstung geschlagen. Seit im September 1939 zum ersten Mal Fliegeralarm gegeben wurde, heulten die Sirenen über 1.160 Mal. Der Tod kam aus der Luft. Wenn Bomben aus Fliegern auf Lünen regneten. 1.122 Wohnungen wurden zerstört, noch viel mehr schwer beschädigt. Zum Kriegsende waren 1637 Lüner Bürger gefallen, andere wurden noch vermisst. In den letzten Kriegstagen wurde ein Flugblatt über Lünen abgeworfen. Eisenhower, der Oberbefehlshaber der Alliierten, erklärte die Stadt an der Lippe neben anderen Städten im Ruhrgebiet zur Kampfzone und rief die Zivilbevölkerung zur Flucht auf. Raus aus dem Krieg, lautete die Parole der Alliierten. Die Realität der nationalsozialistischen Machthaber war eine andere: Volkssturm. Männer, teilweise fast noch Kinder, wurden verpflichtet, um sich dem Feind zu stellen. Doch Hitlers Volkssturm, er hatte den Besatzern auf dem Vormarsch nicht mehr viel entgegen zu setzen. Zu schlecht war die Bewaffnung, zu schlecht die Ausbildung. Nicht einmal Uniformen gab es mehr. Manch einer kämpfte und starb im guten Sonntagsanzug. Am Ostermorgen 1945 dröhnten Explosionen, als deutsche Soldaten die Lippebrücken sprengten. Lünen wurde zur geteilten Stadt. Das Manöver konnte den Vormarsch der alliierten Truppen nicht stoppen. Als am ersten Ostertag die Amerikaner einmarschierten, wehten von den Häusern weiße Flaggen der Kapitulation. Für Lünen hatte der Krieg ein Ende.
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