So kann nur ein Meister kochen

Der sympathische Meisterkoch Dieter Gerdes mit seinem sechsjährigen Sohn Götz-Gregor, von dem er hofft, dass er in seine Fußstapfen tritt. Fotos: ede
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Wer einmal in den Genuss gekommen ist, von Dieter Gerdes bekocht zu werden, wird sich nicht wundern, dass hier einer der Spitzenköche Deutschlands am Werk ist.

Nicht drei Gänge, nicht vier Gänge, nein, er setzt mehr als das Doppelte drauf und serviert seinen Gästen einmal in der Woche ein 10-Gang-Menü.
„Mein 10-Gang-Menü ist wie eine Kreuzfahrt“, lacht Meisterkoch Dieter Gerdes, „Man sieht viele Städte und wenn eine besonders gut gefällt, könnte man ja später mal einen längeren Aufenthalt planen.“ Der Werdegang von Dieter Gerdes liest sich wie eine perfekte Erfolgsstory, die in Lünen seit zwei Jahren ihre Fortsetzung findet.

Der erste Michelinstern

Sein Ruf eilte ihm immer voraus, egal, wo er Station machte. Und Dieter Gerdes durchlief viele Stationen, die alle dazu beitrugen, dass er sich im Jahr 1981 in seinem Restaurant „Landhaus am Schlosspark“ in Rastede seinen ersten Michelin-Stern erkochte. Damit zählte das Restaurant zu den 20 besten in ganz Deutschland. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zum Restaurant-Fachmann, Koch & Hotelfachmann, dem Besuch einer Sprachenschule sowie der Hotelfach-Akademie Berlin arbeitete Dieter Gerdes in 5-Sterne-Hotels wie Kempinski, Hilton und Intercontinental. Große Namen begleiten ihn auf seinem Weg, denn bei den Drei-Sterne-Köchen Paul Bocuse, Heinz Winkler und Dieter Müller machte er immer wieder diverse Praktika. 1976 legt er seine Prüfung zum Küchenmeister ab. Nachdem seine Kochkünste mit dem ersten Michelinstern belohnt wurden, setzte Dieter Gerdes mit weiteren Auszeichnungen wie 17 Gault-Millau-Punkten, vier F-Punkten (Feinschmecker-Punkte), vier Aral-Löffeln und zwei Varta-Kochmützen bereits Maßstäbe.

Erfolg als Trennkost-Papst

Der Meisterkoch beließ es jedoch nicht beim Kochen, dazu waren seine Interessen einfach zu vielfältig. So fungierte er als Mitautor mehrerer Kochbücher, war Fernsehkoch der ARD, schrieb als Kolumnist für die Nordwest-Zeitung für Kulinarisches und war kulinarischer Leiter der Weltbanktagung in Berlin im Jahr 1988. Bevor der Kochprofi in Thüringen unter anderem große Erfolge als Trennkost-Papst feierte und Minister und Schauspieler bekochte, arbeitete er nach dem Verkauf des Landhaus-Hotels im Jahre 1993 als Unternehmensberater für die Gastronomie. Von 1993 bis 1995 war er Berater sowie Mitinhaber des Fischrestaurants „Seewolf“ in Oldenburg, das als zweitbestes Fischrestaurant bundesweit rangierte. 16 Gault-Millaut-Punkte erlangte er von 1997 bis 1999 als Mitinhaber des Restaurants „Merlan“. Noch im Jahr 1999 eröffnete das Multitalent das „Landhotel Gerdes“ und etablierte es als Trennkost- und Gourmet-hotel mit bundesweit einzigartigem Konzept. „2003 hatte ich es geschafft, dass mein Landhotel die Restaurant-Hitliste in Thüringen anführte“, erzählt Dieter Gerdes. „Damit gehörte es zu den besten 80 deutschen Hotelrestaurants“. 2005 ließ er es sich nicht nehmen, ein Kochevent für Helmut Kohl, Michail Gorbatschow und George Bush zu begleiten.

Steckrübeneintopf

Dieter Gerdes: „2008 war wieder mal ein Jahr des Aufbruchs, und so rückte ich aus familiären Gründen etwas näher nach Lünen. In Werne übernahm ich als Geschäftsführer und Küchenchef das Romantik-Hotels Villa Suplie.“ In Lünen scheint der Meisterkoch jetzt angekommen zu sein, denn seit Ende 2010 bekocht er im Diana‘s seine Gäste, die nicht selten von weither kommen. Wie schön, dass für ein tolles Essen aus frischen Zutaten manchen Feinschmeckern kein Weg zu weit ist. Was er selbst am liebsten isst? „Mein Lieblingsessen ist immer gerade das, welches mich an die Kochkünste meiner Mutter erinnert – z. B. Steckrübeneintopf mit Gänsefleisch“.

Autor:

Heidi Reichert aus Lünen

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