Siegrun Hirsch näht, damit Diebe blöd gucken
Sie lacht. Das macht sie oft. Siegrun Hirsch ist ein freundlicher Mensch. Doch wenn es um ihre Senioren geht, wird die Selmerin zur Löwin. Und kämpft für sie.
Die Nähmaschine rattert, auf dem Tisch liegt das neue Projekt. Siegrun Hirsch näht schöne Stofftaschen, damit fiese Handtaschendiebe in die Röhre gucken. „Mir ist ja noch nichts passiert“ – diesen Satz hat die Seniorenberaterin schon oft von ihren alten Leuten gehört. Aussicht auf Besserung? Gering! „Da kannst du bitten, wie du willst, sie mögen ihre Geldbörse am Körper tragen und die Handtasche zu Hause lassen, alles wird mit treuem Augenaufschlag entschuldigt“, erzählt sie. Da kam Siegrun Hirsch die Idee und sie begann zu nähen. 13 Stofftaschen sind schon fertig. Sie werden rechts und links an den Griffen des Rollators befestigt, die Handtasche hat darin Platz und ist so geschützt. Und noch eine tolle Idee hatte die engagierte Selmerin: „Nach Spaziergängen mit dem Rollator stellte ich fest, dass die Senioren sich die Handflächen reiben.“ Wieder ließ Siegrun Hirsch die Nähmaschine laufen. Für den Winter gibt es nun gepolsterte Rollator-Griffe aus kuscheligem Fell, im Sommer kommt kühles Leinen zum Einsatz. „Die weiche Füllung verursacht keine Schmerzen in den gicht- und rheumageplagten Händen.“ Siegrun Hirsch lacht. Das macht sie oft. Besonders wenn es ihren Senioren gut geht, hat sie dazu allen Grund.
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