Team kämpft gegen Eis und Schnee
Nachts, wenn alle schlafen, nehmen sie den Kampf gegen Schnee, Eis und Glätte auf. Das Team im Winterdienst der Wirtschaftsbetriebe Lünen sorgt dafür, dass auf den Straßen niemand ins Rutschen kommen.
Im Radio spielen sie ein Weihnachtslied, dann warnt der Sprecher vor glatten Straßen. Markus Jankord ist längst mit dem Streufahrzeug unterwegs. Er arbeitet bei den Wirtschaftsbetrieben Lünen und vor rund einer Stunde hat sein Telefon geklingelt. Da hatte Thomas Moeller, sein Chef und unter anderem für den Winterdienst in Lünen verantwortlich, entschieden, dass gestreut werden muss. Das Handy bimmelt bei Thomas Moeller in diesen Tagen ständig. Die aktuelle Wetterlage kommt per SMS. Dann entscheidet Moeller, ob die Streudfahrzeuge raus müssen - oder nicht. Winterdienst in Lünen, das sind drei Bezirke und drei Stufen. Heute Nacht reicht noch Stufe 1, das sind mit Hauptstraßen und Buslinien rund 40 Straßen. In Stufe 2 kommen die Nebenstraßen dazu. Stufe 3 ist eher selten und kam zuletzt vor zwei Jahren vor, als der Schnee Zentimeter hoch lag. Der erste Dienst des Winters 2012 wird gleich zum Großeinsatz. Gegen zwei Uhr sind alle Mitarbeiter auf den Straßen. Kleine Einheiten kontrollieren Brücken und Fußgängerwege. Markus Jankord steuert den großen Wagen mit Leichtigkeit. Die Fahrt durch die Fußgängerzone, vorbei an den Weihnachtsmarkt-Buden, ist Maßarbeit. Manchmal aber muss auch der Profi kapitulieren, wenn parkende Autos rücksichtslos die Straße blockieren. Und Markus Jankord kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn Autofahrer ihn ziemlich zügig überholen. "Dass die Straße vor mir glatter ist als hinter mir, das ist doch eigentlich eine klare Sache." Jankord hat seine Runde fast geschafft, als es gegen fünf Uhr zu schneien beginnt. Der Feierabend wird mal wieder später, das Wetter ist immer für eine Überraschung gut.
Tonnenweise Salz auf Lager
Salz ist das Mittel gegen eisglatte Straßen. Die Salzlager sind gut gefüllt, riesige Berge warten auf den Einsatz. Rund 800 Tonnen hat Thomas Moeller für diesen Winter bestellt. "Damit könnten wir etwa drei Wochen Tag und nach streuen", lacht er. Nur so für den Fall der Fälle. Denn das will natürlich niemand. Gestreut wird nur so wenig wie möglich. Umweltschutz ist auch im Winterdienst ein Thema. Heute Nacht sind fünf bis zehn Gramm pro Quadratmeter völlig ausreichend. Die Menge steuert ein Computer. Etwa sechs Tonnen Salz nimmt ein Großfahrzeug mit, die kleinen Kolonnen entsprechend weniger. Die Straßen sind frei, der Winterdienst so gut wie geschafft, als am frühen Morgen der Berufsverkehr anrollt. Davon, dass andere in der Nacht stundenlang gegen Eis und Schnee im Einsatz waren, merken die Autofahrer nicht mehr viel. Der Tacho zeigt bei Markus Jankord rund neunzig Kilometer mehr. So lang war die Tour für heute. Doch der Wetterbericht verspricht auch für die nächsten Tage winterliche Straßen. Dann sind die Kollegen der Wirtschaftsbetriebe wieder unterwegs, damit niemand ins Rutschen kommt.
Mehr zum Thema:
> Das ist Lünens größte Eisbahn
> Wenn das Eis bricht: Lebensgefahr!
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.