Radioaktive Ladung rollte durch Lünen
Fast unbemerkt rollte ein Zug mit radioaktiver Fracht durch Lünen und Selm. Nur ein Hubschrauber der Bundespolizei, der über den Gleisen kreiste, sorgte für Aufsehen.
Leser hatten den Zug, der mit den Zeichen für Radioaktivität sowie umweltgefährliche und ätzende Substanzen gekennzeichnet war, am Montagabend auf der Bahnlinie in Richtung Hamm entdeckt. Der Güterzug, der nach Angaben der Bundespolizei mit radioaktivem Uranhexafluorid beladen war, kam aus Gronau. Hier war der Transport am Morgen bei einer Firma gestartet. Im Bereich Steinfurt gab es Störungen durch Atomkraftgegner, die sich an die Gleise ketteten und sich von Bäumen auf die Bahnlinie abseilten, so die Polizei. Ein Grund, dass der blaue Hubschrauber der Bundespolizei den Zug begleitete. Am Abend rollte der Transport, der unauffällig mit dunkelgrünen Planen abgedeckt war, dann auch durch Selm und Lünen. „Hier gab es keine Störungen“, so Wolfgang Amberger, Pressesprecher der Bundespolizei in Münster. Im Bereich der Moschee an der Roonstraße legte der Zug einen kurzen planmäßigen Stopp vor der Weiterfahrt ein. Ziel ist nun zunächst der große Güterbahnhof im französischen Woippy nahe der Grenze zum Saarland sein. Wohin die Reise danach gehen soll, wurde nicht bekannt. Die Pressestelle der Deutschen Bahn wollte auf Anfrage keine Angaben zu dem Transport machen. Im Interesse der Kunden gebe man grundsätzlich keine Auskunft über Ladungsinhalte und Laufwege von Güterzügen, so ein Bahnsprecher.
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