Liebe in guten und schlechten Tagen
In guten wie in schlechten Zeiten - für Fritz und Marianne Weiske ist dieser Satz mehr als eine Redensart. Sechzig Jahre geht das Ehepaar durch Höhen und Tiefen, in der nächsten Woche wird die Diamantene Hochzeit gefeiert.
Amor hatte am Anfang kleine Startschwierigkeiten. Beim Tanz lernten sich Fritz, der aus Ostdeutschland geflüchtet war, und Marianne kennen und lieben. Dann war kurz Sendepause in der Beziehung. Die Lieber aber war stärker. Und eines Tages stellte Fritz die wichtige Frage: "Wie ist das mit der Heiraterei?" Romantik geht anders, die Antwort aber stimmte: Marianne sagte am 8. August Ja! Die Zeit nach der Hochzeit war nicht einfach für das junge Paar. Die erhoffte Wohnung bekam statt der Weiskes ein Arbeiter vom Lippewerk, das Ehepaar kam bei Mariannes Eltern im Kinderzimmer unter. Drei Jahre lang lebten sie hier, dann endlich klappte es mit dem Umzug in eine Wohnung an der Viktoriastraße. Nun war Platz - auch für ein Baby. Tochter Helga kam zur Welt.
Die Gesundheit geht, aber die Liebe bleibt
Fleißíg war Fritz Weiske sein ganzes Leben lang. Begann eine Ausbildung zum Holzschnitzer in seiner thüringischen Heimat, flüchteten dann in den Westen und fand Arbeit bei den Hüttenwerken Kayser. Dort machte er auch seine Ausbildung zum Starkstromelektriker. In Hemer wollte Fritz schließlich ein Elektrogeschäft übernehmen und so verschlug es die kleine Familie ins Sauerland. Leicht war das nicht. Gleich der erste Winter war bitterkalt. "Das Wasser ist sogar in der Toilette gefroren", erinnert sich Marianne. Dann kam das Wochenende, das sicher niemand in der Familie jemals vergessen wird. Mariannes Eltern kamen zu Besuch - und verunglückten auf dem Rückweg nach Lünen schwer. Der Vater starb, die Mutter lag lange mit schweren Verletztungen im Krankenhaus. Und die Kinder zogen aus Hemer nach Lünen, in das Haus im Geistviertel, das Mariannes Vater selbst gebaut hatte. Dort wohnen sie noch heute. Arbeit fand Fritz bei Dupont in Hamm, aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte. Mittlerweile spielt die Gesundheit nicht mehr so richtig mit, eines ist aber über all die Jahre geblieben: Die Liebe.
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