Keine Chance für die Facebook-Party

Kenny (3.v.l.) hatte zur Facebook-Party in Horstmar eingeladen. Seine Freunde wollen ihm nun bei den Kosten helfen. | Foto: Magalski
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Keine Chance für die Facebook-Party: Polizei und Sicherheitsdienst hatten gründlich gearbeitet. Alle neun Eingänge zum Seepark waren gesperrt, für Jugendliche gab es hier am Samstagabend keinen Eintritt.

Der Seepark war von der Stadt Lünen zur Party-Sperrzone erklärt worden. Im und um den See patroullierten Streifenwagen, Zivilkräfte und Polizisten auf Pferden. Eine Hundestaffel stand in Bereitschaft. Die Polizei ließ nichts anbrennen. "Immerhin haben wir hinreichende Erfahrungen mit Partys dieser Art", so Einsatzleiter Polizeihauptkommissar Jürgen Lepke. Jugendkontaktbeamte waren außerdem unterwegs, um die Partygäste aktiv anzusprechen. "Wir haben zusätzlich einen privaten Sicherheitsdienst mit der Bewachung des Geländes beauftragt", so der Lüner Ordnungsamtsleiter Eberhard Rieß. Rund hundert Gäste kamen schließlich zur eigentlich verbotenen Party, mussten aber vor dem Seepark bleiben. Sie feierten einige Minuten auf der Straße vor dem Eingang, zogen dann schließlich weiter. Chantal war aus Selm nach Horstmar gekommen und enttäuscht, dass der Seepark abgeriegelt war. "Ich glaube, es hat keiner vor gehabt, hier Randale zu machen", ist die 18-Jährige überzeugt. "Wir wollten doch nur gemütlich feiern." Starker Regen machte dann auch diesen Plan entgültig zunichte.
Kenny aus Dortmund ist der junge Mann, der zur Facebook-Sause in Lünen eingeladen hatte. Dem Lüner Anzeiger erzählte der 20-Jährige am Partyabend, was zu der Situation führte, die er selbst als "dumm gelaufen" bezeichnet. Zusammen hatten Kenny und seine Freunde den Film "Project X" geguckt, in dem es eben um eine riesige Party geht. Der Film ist zurzeit Vorbild für viele Facebook-Partys. "Etwas Alkohol kam dazu", dann schrieb Kenny die Einladung bei Facebook. "Wir wollten beweisen, dass Jugendliche auch ruhig und friedlich feiern können. Das war ja nicht böse gemeint. Hinterher hätten wir natürlich aufgeräumt. Freiwillige dafür gab es schon." Schnell waren rund 3.000 Zusagen von Partygästen erreicht, die Stadt schritt ein und verbot mit einer Allgemeinverfügung die Party im Seepark und im restlichen Lüner Stadtgebiet. Wer sich nicht daran hielt, musste mit einem Platzverweis rechnen. Und Kenny, der mit einem zweiten Account die Einladung geschrieben hatte, blieb eben nicht anonym. "Das war so nicht geplant", sagt er. "Aber eigentlich war es zu erwarten." Nun muss der 20-Jährige davon ausgehen, die Kosten für den Einsatz zahlen zu müssen. Wie hoch die Rechnung sein könnte, das ist noch unklar. Doch seine Freunde stellen sich bereits jetzt demonstrativ hinter Kenny. Sie wollen Geld zusammenschmeißen und so die Rechnung gemeinsam stemmen. Das ist wohl auch nötig. Die Stadt Lünen hat mittlerweile den vorläufigen Rechnungsbetrag genannt: Rund 3.500 Euro.

Mehr zum Thema:

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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