Hunderte Retter übten die Katastrophe

Rettungskräfte und Feuerwehrleute rückten auch aus dem Kreis Unna an. | Foto: Magalski
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Schreie, Verletzte, ein brennender Zug - es war ein Horror-Szenario, dem sich Helfer am Wochenende in Warstein stellen mussten. Zum Glück nur eine Übung. Rettungskräfte und Feuerwehrleute aus vielen Städten im Kreis Unna waren dabei.

Eisgekühlter Bommerlunder, Bommerlunder eisgekühlt... der Gesang schallt durch die Schreie der vielen Verletzten über das Feld am Rande des Industriegebietes. Nicht alle Passagiere des Partyzuges haben bemerkt, dass sie Minuten zuvor einen schweren Unfall hatten. Sie feiern weiter, während andere Fahrgäste mit blutigen Wunden auf den Schienen liegen. Die Lok ist mit einem Bus zusammen gestoßen, der auf den Gleisen stand. Was auf den ersten Blick dramatisch wirkt, ist nur eine große Übung.

Einheiten arbeiteten Hand in Hand

Erholsame Samstage sehen sicher anders aus. Denn bei der Großübung war Schwerstarbeit angesagt. Meter für Meter müssen sich die Einsatzkräfte den Weg über das Feld zur Unfallstelle bahnen. Gut nur, dass es in den letzten Tagen nicht geregnet hat. Schlamm hätte fatale Folgen. Insgesamt setzten sich über fünfhundert Kräfte von Feuerwehren, Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerke und der Notfallseelsorge in Marsch, um sich fit für einen Ernstfall zu machen - von dem alle hoffen, dass es ihn nie gibt. Die Retter aus dem Kreis Unna, unter anderem aus Selm, Schwerte und Bergkamen hatten sich schon am Morgen am Feuerwehr-Service-Zentrum in Unna gesammelt, um von dort im Verband mit Kräften aus anderen Städten über die Autobahn Richtung Warstein zu verlegen. Die Übungsleitung hatte den sogenannten Massenanfall von Verletzten akribisch geplant. Ein alter Feuerwehrwagen wurde zum Bus, ein Eisenbahn-Unternehmen stellte eine Lok zur Verfügung. Die Bahnlinie am Rande von Warstein wurde gesperrt.

"Opfer" sorgten für Gänsehaut

Und statt stummer Puppen sorgten realistische Notfalldarsteller des Jugendrotkreuz Westfalen Lippe für Gänsehaut und zusätzlichen Stress bei den Einsatzkräften. Manche Opfer hatten schlimme Wunden geschminkt. Sie schrien, weinten - oder feierten einfach weiter. Unberechenbares Verhalten wie bei echten Unfallopfern eben. Regelmäßige Großübung, die mehrere Stunden dauern, sollen die Zusammenarbeit unter den Einsatzkräften der verschiedenen Städte stärken. Die "Manöverkritik" - wenn es welche gibt - soll in den nächsten Tagen abgehalten werden.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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