Feuerteufel zündet 30 Mülltonnen an
Die Hauswand ist schwarz verbrannt, voller Ruß. Der Fensterrahmen verkohlt, die Scheibe geplatzt. Doch sie hielt den Flammen stand. Der schnelle Einsatz der Feuerwehr verhinderte Schlimmeres, als Feuerteufel in Brambauer Mülltonnen anzündeten.
„Glück gehabt“, meint ein Nachbar an der Elsa-Brandström-Straße und blickt auf die Spuren der Nacht. Auch seine Hauswand ist schwarz. Hier zündete der Täter ebenfalls Mülltonnen an. Hätten die Flammen das Fenster am Nachbarhaus völlig zerstört, hätte der Brand schnell auf die Wohnung dahinter übergreifen können. Der Weg des unbekannten Brandstifters – oder sind es mehrere Täter? – zog sich am Sonntag quer durch das ganze Dorf. Brandstiftungen in acht Straßen. Die Serie begann am Morgen an der Paul-Bonnermann-Straße, Yorkstraße und an der Waltroper Straße. Das war erst der Anfang.
An der Gustav-Sybrecht-Straße wurde der Feuerwehr am Sonntagabend der nächste Brand gemeldet. In einem Hinterhof brannte um 23.17 Uhr ein Container. Um 23.46 Uhr bemerkten Anwohner das Feuer an der Elsa-Brandström-Straße. Dann zwei Brände an der Schulenkampstraße, einer an der Josefstraße. Gegen 1 Uhr brannte es zum letzten Mal in dieser Nacht an der Straße Zum Gottesacker. In der Nacht zu Dienstag brannte schon wieder eine Mülltonne an der Josefstraße.
Die Brände verunsichern die Menschen in Brambauer. Manche haben Angst. „Wer macht so etwas“, fragen sich andere. Die Polizei fahndete nach dem Täter und ermittelt. „Wir sehen Tatzusammenhänge“, so Manfred Radecke von der Pressestelle der Polizei Dortmund. Eine heiße Spur aber fehlt bisher. Zeugen sollen sich bei der Polizei in Lünen melden: Telefon 0231 / 132 31 21.
Rund 100 Mülltonnen der Wirtschaftsbetriebe Lünen wurden im Jahr 2011 durch Feuer zerstört. In diesem Jahr waren es schon 30. Der Schaden liegt je nach Größe der Tonnen bei 25 bis 160 Euro. „Wir stellen eine Häufung in Lünen fest“, so Rainer Evelt, Prokurist der Wirtschaftsbetriebe Lünen. „Was in Brambauer passiert, überschreitet die Grenzen des Schabernacks.“
Möglich, dass der Unbekannte die Taten plant. Oder ist es purer Zufall, dass wenige Meter vom Brandort an der Elsa-Brandström-Straße ein kleiner Weg durch das Gewerbegebiet Achenbach an der Zechenstraße führt? Direkt zur Schulenkampstraße. Um Mitternacht loderten dann hier die Flammen.
Mehr zum Thema:
>Kommentar: Das ist kein dummer Streich
>Feuerteufel legte Brände in Brambauer und Bork
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.