Er half, als ein Mann in den Kanal stürzte
Dramatische Rettung im Preußenhafen: Als ein Rollstuhlfahrer in den Datteln-Hamm-Kanal stürzt, zögern zwei Männer nicht lange. Sie springen hinterher, halten den Mann über Wasser, bis die Feuerwehr ihn rettet.
Warum der 86-Jährige am Samstagnachmittag im Lüner Preußenhafen die Kontrolle über seinen Elektrorollstuhl verlor und über die Spundwand ins Wasser stürzte, ist bisher noch unklar. Der Sohn des Seniors, der auf dem Fahrrad neben seinem Vater fährt, reagiert sofort und springt in den Kanal. Auf der Fußgängerbrücke wird auch Damian Galuszka aufmerksam, der mit seiner Freundin Milena Merder spazieren geht. "Wir haben Schreie gehört und gesehen, was passiert war." Galuszka rennt nach unten, zieht die Kleidung aus, steigt ins Wasser. Zusammen mit dem Sohn des Verunglückten kann er den Senior an einer Leiter an der Spundwand sichern. Als wenige Minuten nach dem Notruf die Feuerwehr Lünen im Preußenhafen eintrifft, bringen die Einsatzkräfte den Verunglückten mit einem Schlauchboot ans Ufer. Ein Feuerwehrmann in einem Spezialanzug für die Wasserrettung steigt dafür zu den Helfern in den Kanal. Rettungshubschrauber Christoph 8, der im Hafen gelandet war, kommt nicht zum Einsatz. Ein Rettungswagen brachte den 86-Jährigen in ein Krankenhaus. Wie schwer er verletzt ist, ist bisher nicht klar. "Die Zeugen haben mit ihrem vorbildlichen Einsatz schnell geholfen", so Einsatzleiter Michael Renze von der Feuerwehr Lünen. Doch Lob will Damian Galuszka für seinen Einsatz nicht hören. "Das war ganz selbstverständlich. Jeder sollte so handeln." Das Wasser- und Schiffahrtsamt wird in den nächsten Tagen den Rollstuhl aus dem Kanal ziehen. Ein Augenzeuge kritisierte nach der Rettung die Sicherheit im Preußenhafen: "Warum ausgerechnet in dieser Kurve kein Geländer am Kanalufer ist, das ist mir ein Rätsel. Da musste ja irgendwann etwas passieren."
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