Der Euro kam in der Holzkiste
Der Euro kam in Lünen über Nacht und er kam in einer Kiste. Unscheinbar aus dünnem Sperrholz, aber die hatte es in sich: 51.150 Euro und 2,8 Tonnen schwer.
Björn Grommek von der Sparkasse Lünen erinnert sich gerne daran, wie vor zehn Jahren der Euro die alte D-Mark ablöste: „Das war eine spannende Zeit.“ Die ersten Kunden standen damals schon nachts am Geldschalter, um die neue Währung in der Hand zu halten. Mittlerweile sieht das mit der Euro-Begeisterung ein bisschen anders aus. Vom Teuro ist da oft die Rede. Aber ist er das wirklich? „Eigentlich
sind die Mark und der Euro sozusagen auf Augenhöhe“, weiß Experte Grommek. Was der Kunde im Geschäft merkt, nennen Finanzprofis gefühlte Inflation. Björn Grommek erklärt das Phänomen: „Bei Produkten des täglichen Bedarfs fallen Preissteigerungen stärker auf.“ Klassisches Beispiel ist hier die Tankstelle. Und tatsächlich: Die Statistik zeigt, dass Heizöl und Kraftstoffe kräftig im Preis zugelegt haben. Auch Strom und Nahrungsmittel sind teurer geworden. Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer sind hingegen gut für das Portemonnaie. Kleidung und Schuhe sind günstiger geworden. Große Preissenkungen gab es bei Fernsehern, Computern und Co., den langlebigen Gebrauchsgütern. Grommek: „Aber das fällt den Kunden nicht so stark auf, denn eine Waschmaschine kauft man relativ selten.“ Und was passierte mit der guten alten D-Mark? Björn Grommek hat sie noch im Büro. 75.000 Euro, im wahrsten Sinne des Wortes in gaaaanz kleinen Scheinen. Geschreddert und zu einem harten Block gepresst. „Das war ein beliebtes Geschenk“, erzählt er. Andere fanden ein trauriges Ende: Nach vielen Jahren in der Geldbörse wurden sie verbrannt.
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