Bauverein kauft alte Hertie-Immobilie
Jahre wurde über die Zukunft des Hertie-Hauses diskutiert, nun ist der Durchbruch da: Der Bauverein zu Lünen kauft den Koloss! Schicke Stadtwohnungen und Platz für Einzelhandel sollen entstehen.
Der große Kaufhaus-Komplex hat eine Zukunft. Die gute Nachricht verkündeten Bauverein und Stadt am Mittag bei einer Pressekonferenz. Der Kaufvertrag ist bereits unterschrieben. Der Insolvenzverwalter, der für die Vermarktung der Hertie-Häuser verantwortlich ist, hat zugestimmt. Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick fand deutliche Worte, was das leerstehende Kaufhaus bislang für die Stadt bedeutet hatte: Ein Ärgernis, eine Narbe, ein Schandfleck. So ist die Stimmung in der Verwaltung nun entsprechend gut, dass mit Kauf und Umbau durch den Bauverein ein Problem vom Tisch ist. Das Hertie-Haus bleibt der Stadt trotzdem erhalten, denn der Bauverein hat zusammen mit dem Projektmanagement Uding aus Lünen ein Konzept entwickelt, das nur einen Teilabriss vorsieht. Bauverein-Vorstand Friedhelm Deuter: "Das hat aber gar nichts mehr mit dem Kubus zu tun, der nun als Brocken dort steht."
Oben Wohnungen, unten Einzelhandel
Konkret: Die oberen Etagen werden abgetragen, bis auf vier und drei Geschosse. Bauverein-Vorstand Andreas Zaremba erklärte: "Hochwertige Mietwohnungen entstehen dort, die wir vermarkten." Die Wohnungen sollen nach dem bisherigen Planungsstand Größen von fünfzig bis knapp über hundert Quadratmetern haben und Dachterrassen bieten. In der Mitte wird Hertie aufgeschnitten, damit ein Lichthof von der Marktstraße Richtung Rathaus entsteht. Hier sollen sich die Bewohner treffen. Das Erdgeschoss bleibt in der gesamten Fläche erhalten und bietet Platz für eine Mischung aus Einzelhandel und anderer gewerblicher Nutzung, etwa Gastronomie. Und auch der Keller soll genutzt werden, hier könnte zum Beispiel eine Tiefgarage für die Hausbewohner gebaut werden. "Die Immobilie bleibt im Bestand des Bauvereins", so Zaremba.
Bauarbeiten im Hertie-Umfeld
Über den Kaufpreis für das Gebäude wurde Stillschweigen vereinbart. Friedhelm Deuter nannte jedoch die Investitionssumme: "Das gesamte Projekt wird uns etwa zehn Millionen Euro kosten - den Preis für die Immobilie inklusive." Klappt alles, könnten die ersten Arbeiten etwa Mitte nächsten Jahres beginnen - bei einer Bauzeit von insgesamt rund eineinhalb Jahren könnte mit einer Fertigstellung Ende 2015 zu rechnen sein. Gut für den Bauantrag: Es gibt bereits einen aktuellen Bebauungsplan, wie der technische Beigeordnete der Stadt Lünen, Matthias Buckesfeld, berichtete. Buckesfeld kündigte auch an, dass die Stadt Maßnahmen im Umfeld des neuen Gebäudes prüfen werde und nannte Beleuchtung, Sitzgelegenheiten, Wege oder etwa die Hochbeete.
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