Siegerfoto: Der Kuckuck hat ein Ei geklaut

Oldrich Mikulica schoss dieses geniale Bild eines Kuckucks, der ein Ei gestohlen hat und wurde damit Naturfotograf des Jahres 2011.
  • Oldrich Mikulica schoss dieses geniale Bild eines Kuckucks, der ein Ei gestohlen hat und wurde damit Naturfotograf des Jahres 2011.
  • hochgeladen von Doro Backmann-Kaub

Europäischer Naturfotograf des Jahres 2011 ist der tschechische Fotograf und Filmemacher Oldrich Mikulica. Beim Internationalen Naturfoto-Festival an diesem Wochenende in Lünen gefiel der Jury seine Frontalaufnahme eines Kuckucks, der soeben das Ei eines Teichrohrsängers entwendet hat, am besten.

Ein extrem seltener Schnappschuss – der einzige dieser Art in seinem Leben, vermutet Mikulica. Und das, obwohl der Fotograf seit über 40 Jahren Feldforschung über Kuckucke betreibt, Bücher über sie schreibt, Filme dreht und viele, viele Bilder geschossen hat.
Im Juni 2010 gelang ihm dieses spektakuläre Bild.

„Seit 25 Jahren bin ich zur Brutzeit jeden Tag an den Fischteichen in der Nähe meines Hauses unterwegs und beobachte Kuckucke und Rohrsänge. Das fasziniert mich total. Es geht für beide Parteien um alles oder nichts: Wenn die Wirtsvögel das fremde Ei akzeptieren, verlieren sie ihre eigene Brut. Fällt der Betrug auf, dann bleibt der Brutparasit ohne Nachwuchs.“
Das ungewöhnliche Bild mit dem Titel „Gewinn und Verlust“ beeindruckte die internationale Jury sofort.

Mikulica erhält damit den von der Firma CANON gesponserten und mit 2.000 Euro dotierten Preis. Mit seinem Bild setzte er sich gegen fast 14.000 eingereichte Arbeiten von Fotografen aus 39 Ländern durch. Der Preis wurde von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen zum 11. Mal vergeben und richtet sich an Amateur- und Profifotografen aus ganz Europa.

Über 5000 Besucher nutzen im Laufe des letzten Oktoberwochenendes die Möglichkeit, sich mit der Naturfotografie in all ihren Facetten und Spielarten auseinanderzusetzen. Die Foyerausstellung des in Präsentation und Inhalt überzeugenden “Europäischen Naturfotografen des Jahres 2010“, der “Fritz Pölking Preis“ und die kleinen Ausstellung vor dem Theatersaal boten Naturfotografie vom Feinsten und Gesprächsstoff mit Reibungspunkten ohne Ende. Die Büchertische waren dicht umlagert, und Referenten signierten ihre Publikationen.

Die Festivaltage in Lünen sind immer lang, die Abende noch länger, die Nächte sehr kurz, die Augen am Morgen danach sehr klein, der Kaffeekonsum sehr groß. Lünen das sind drei Tage Naturfotografie pur, das ist die einmalige Möglichkeit, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen, sich zu streiten, zu vertragen, zu debattieren und zu diskutieren – ein kleiner Mikrokosmos für drei Tage, mitten im Ruhrpott. Lünen macht Lust auf Natur & Fotografie, macht Lust rauszugehen, selbst zu sehen, zu erleben, wahrzunehmen und im Bild festzuhalten – authentisch, echt und wahrhaftig.

Autor:

Doro Backmann-Kaub aus Lünen

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