Im Schloss Freiherr und Graf auf der Spur

Kunst im Schloss: Die Ausstellungen sind ein Besuchermagnet auf Cappenberg. | Foto: Magalski
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Majestätisch erhebt sich das alte Gemäuer über den Wäldern: Schloss Cappenberg ist ohne Frage eines der Ausflugsziele im Kreis Unna. Und das Schloss hat weit mehr zu bieten, als nur einen schönen Park.

Adel verplichtet und es gibt ihn bis heute auf Schloss Cappenberg. Die Familie der Grafen von Kanitz lebt in einem Flügel des Schlosses, das 1926 als Erbe an die Grafen fiel. Die Erhaltung der alten Anlagen ist eine große Aufgabe und Arbeit gibt es eigentlich immer irgendwo. Das Haus, das in der heutigen Bauweise etwa Ende des 17. Jahrhunderts gebaut wurde, hat eine bewegte Geschichte. Unter den Grafen von Cappenberg, Otto und seinem Bruder Gottfried, wurde die Burg schon Jahrhunderte zuvor zum Kloster auf Cappenberg. Das war keine reine Wohltat der Grafen, sondern wohl eher dem schlechten Gewissen und der Angst vor einer Strafe geschuldet. Denn nachdem die Cappenberger im Februar 1121 mit ihrer Heeresmacht gegen Münster gezogen waren, ein Teil der Stadt zerstört wurde und der Dom abbrannte, drohte der kaiserliche Reichsbann. Da war es ein cleverer Schachzug, den Besitz dem Prämonstratenser-Orden zu vermachen. In der Stiftskirche im Schlosspark sind überall Spuren der Grafen-Brüder zu finden, wie der berühmte Barbarossa-Kopf mit dem Gesichtszügen Kaiser Friedrichs I., den Graf Otto als Taufpate des Kaisers nach Cappenberg brachte.

Freiherr vom Stein zog in Cappenberg ein

Siebenhundert Jahre Klostergeschichte waren fast geschrieben, als das Stift aufgelöst wurde und an die Preußen ging. Von ihnen waren es nur einige Jahre bis zu Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein. Wenn die großen Bäume im Park reden könnten, was würden sie erzählen? Haben die alten Riesen den Freiherrn persönlich durch den Schlosspark wandeln sehen, als das ehemalige Kloster sein Wohnsitz wurde? Geplagt von der Gicht und vielleicht gestützt auf seinen hölzernen Gehstock, in dem sich eine gefährliche Klinge verbarg? Diese und andere spannende Geschichten über den bekannten Freiherrn erzählen heute zwar nicht die Bäume, dafür aber das Museum im Schloss, dass eine Dauerausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe dem Staatsmann widmet.

Ausflugsziel mit Weitsicht

Im Mittelteil des Schlosses sind unter der Regie des Kreises Unna wechselnde Ausstellungen zu Kunst und Kultur zu sehen. Und auch in der Musikszene ist Schloss Cappenberg seit Jahren ein fester Begriff. Das Musikfestival ist Magnet für renommierte Künstler. Im schlosseigenen Theater wird Tradition gepflegt. Plattdeutsches Theater ist hier regelmäßig zu sehen. Der Wasserturm, der einst die ganze Schlossanlage mit Wasser aus einem Brunnen versorgte, ist heute Aussichtspunkt. Wer die Treppenstufen bis zur Plattform in über zwanzig Metern Höhe bezwungen hat, den erwartet bei gutem Wetter eine tolle Aussicht über die Region.

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Kunst im Schloss: Die Ausstellungen sind ein Besuchermagnet auf Cappenberg. | Foto: Magalski
Eine Dauerausstellung berichtet vom Leben des Freiherrn vom Stein. | Foto: Magalski
Schloss Cappenberg vom Dreischfeld gesehen. | Foto: Schmälzger
Das Grab Gottfrieds von Cappenberg in der Stiftskirche. | Foto: Magalski
Die Stiftskirche inmitten der alten Bäume im Schlosspark. | Foto: Magalski
Günter Hadac kontrolliert im Museum die Luftfeuchtigkeit. | Foto: Magalski
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Daniel Magalski aus Lünen

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