149 Unterschriften gegen das neue Bauvorhaben im Martinsviertel
„Wohnen im Grünen!“. Dieser Slogan hatte Arno Engel auf das Haus an der Martinstraße 15 neugierig gemacht. Auch vor Ort gefiel ihm alles, was er sah. Er zog mit seiner Familie ein. Doch die Tage mit Ausblick auf die Mietergärten könnten bald gezählt sein. Ein großer Wohnkomplex soll zwischen Martinstraße, Richrather Straße und Steinrausch entstehen. Dann würde er nur noch auf eine große Hausfassade schauen.
Mehr Wohneinheiten als vorgesehen
Der Stadtrat hatte mit dem „Strategiekonzept Wohnen 2025“ bereits beschlossen, die Flächen für den Bau von Sozialwohnungen zu nutzen. Doch der Bauverein und die Stadtverwaltung präsentierten bei einer Bürgeranhörung am 4. Oktober eine nochmals erweiterte Planung. Statt der ursprünglich vorgesehenen 28-36 Wohneinheiten sollen es jetzt 42-50 werden.
Offener Brief der neuen Interessensgemeinschaft
Seitens der Bewohner regt sich Widerstand. Mit einem offenen Brief wendet sich eine neu gegründete Interessensgemeinschaft Martinstraße / Steinrausch / Richrather Straße an den Bürgermeister. Daneben sind 149 Unterschriften bisher gesammelt worden. Diese werden jetzt im Rathaus eingereicht.
Gebäude nur zehn Meter von einander entfernt
Warum die Interessengemeinschaft gegen den Neubau ist, erklärt Arno Engel: Der neue Gebäudekomplex wäre von unserer Hausfassade nur zehn Meter entfernt. Viel weniger Licht würde in die Wohnungen fallen – insbesondere in den unteren Etagen.“ Auch der Wegfall der Mietergärten würde ihn schmerzen. „In die Gärten haben viele Bewohner über Jahre hinweg viel Liebe reingesteckt“, so Arno Engel, der auch betont, dass „die grüne Lunge“ auch ein beliebter Treffpunkt des Viertels sei.
Höhere Verkehrsaufkommen
Als dritten Knackpunkt des Konzeptes nennt Arno Engel das zu erwartende höhere Verkehrsaufkommen im Viertel. Der neue Wohnkomplex erhält eine Tiefgarage mit zwei Zufahrten über die Straßen In den Griesen sowie Steinrausch. „Bereits jetzt ist die Situation oftmals kritisch“, weiß Arno Engel.
CDU lehnt die neuen Pläne ab
Die CDU steht hinter den Vereinbarungen im Strategiekonzept 2025, lehnt die neuen Pläne ab: „Wir werden diese vorgestellten Bebauungspläne aufgrund der aus unserer Sicht an dieser Stelle zu geringen Bauabstände zwischen den Gebäuden und insbesondere aufgrund der Erhöhung der Wohneinheiten von vormals geplanten 28-36 auf 42-50 ablehnen.“, so das Statement des CDU Fraktionsvorsitzenden Jürgen Brüne.
B/G/L hat viele Fragen
Die B/G/L lehnt den Planentwurf ebenfalls ab. Es sei in den politischen Beratungen immer nur von einem oder zwei Gebäuden die Rede gewesen und von dem Erhalt ausreichender Freiflächen. "Wir haben bereits in der Woche nach der Bürgeranhörung die Anwohner mit Flugblättern über die neuen Pläne informiert und klargestellt, dass die B/G/L diese massive Bebauung ablehnt. Wir freuen uns, dass nun auch die CDU signalisiert hat, sich unserer Position anzuschließen", erklärt Andreas Menzel. Neben der Aufforderung an den Bürgermeister, das aktuelle Verfahren zu stoppen, hat die B/G/L auch beantragt, den Vorstand des Bauvereins in die Sitzung des Planungsausschusses einzuladen. „Es müssen alle Karten auf den Tisch: Was will der Bauverein wirklich? Warum liegt ein unbebautes Grundstück des Bauvereins an der Königsberger Straße seit Jahren brach, während man an der Richrather Straße fast jeden Quadratmeter zubauen will?“, fragt sich der Fraktionsvorsitzende der B/G/L, Gerold Wenzens.
Infostand der CDU
- Am Samstag, 28. Oktober, wird die CDU um 14 Uhr einen Infostand aufbauen, bei dem sich die Bürgerinnen und Bürger über die Situation informieren können. Der Stand wird an der Ecke Steinrausch/Richrather Straße stattfinden. Bei Fragen können sich Anwohner gerne an den CDU Ratsvertreter Sebastian Köpp wenden: Email: sebastian.koepp@cdu-langenfeld.de, Tel. 0176-30764613.
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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