Minoritenplatzgrabung Kleve: Anlegestelle vom Schwanenritter

Abb. 1; Der Graben
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Viel Fantasie gehört zur Archäologie; man kann es jedoch auch übertreiben. Ich übertreibe mal: Heute wurde ein Graben gefunden, der auch wohl zeitweise mit Wasser gefüllt war. Gleich daneben Pfostenlöcher. Mit den Grabungsleuten habe ich dann etwas herum gescherzt und wir kamen zu der einhelligen Meinung: Das war die Stelle wo Lohengrin mit seinem Schwan anlandete und gleich daneben ein Verschlag für den Schwan.
Zurück zu den Fakten: Tatsächlich wurde in rund 1,5 – 2 Meter Tiefe ein Graben (Abb. 1) vorgefunden. Der Graben verläuft innerhalb der Stadtmauerbegrenzung in einem 90 Grad Winkel auf die Stadtmauer zu. Der Graben scheint jedoch älter zu sein als die Stadtmauer, die aus der Gründungszeit der Stadt (Stadtrechte 1242) stammt. Ungewiss ist, ob beim Bau der Stadtmauer ein Durchlass für den Graben gelassen wurde, der dann in den vor der Stadtmauer gelegenen großen Graben mündete.
Auf der östlichen Seite des heute entdeckten Grabens wurden Pfostenlöcher gefunden und man kann auch eine Begrenzung des „Gebäudes“ erkennen (Abb. 2). Was das genau gewesen ist, darüber kann man spekulieren, ein Unterstand für Viecher, eine Holzhütte, vielleicht ein Waschplatz.
Auf der westlichen Seite des Grabens wurden Reste einer Mauer (Abb. 3)gefunden. Sehr wahrscheinlich jünger als die Stadtmauer, es könnten Mauerreste des Klostergartens sein.
Keramik wurde nur sehr wenig gefunden. Es handelt sich um Wellenfußkeramik 14./15. Jahrhundert. Abb. 4.

Vorangegangene Berichte zur Minoritenplatzgrabung:
www.lokalkompass.de
www.lokalkompass.de
www.lokalkompass.de

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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