2. THW-Interaktionsworkshop im Kreis Unna für Feuerwehr und Polizei
Viel mehr als nur Sandsäcke stapeln ! Unter dem Motto "Gemeinsam sicher " demonstrierten am letzten Samstag in Opherdicke die vier THW-Ortsverbände aus dem Kreis Unna vor Vertretern der Polizei und Feuerwehren ihre Leistungsfähigkeit und die Bandbreite ihrer Möglichkeiten.
Die Folgen des Klimawandels sind definitiv nicht mehr zu übersehen. Starkregen sorgen in den letzten Jahren leider immer häufiger für Hochwasserkatastrophen, Stürme und Tornados entwurzeln ganze Wälder. Erinnern wir uns nur an Kyrill vor neun Jahren. Neben den Feuerwehren gehört das Technische Hilfswerk zu den Organisationen, die in solchen Fällen Sachwerte schützen und gegebenenfalls auch Menschenleben retten. Vergessen sollte man in diesem Zusammenhang allerdings auch nicht die Hilfsorganisationen wie das Deutsche rote Kreuz, die Johanniter Unfallhilfe, den Arbeiter Samariter Bund sowie den Malteser Hilfsdienst, die die Betroffenen im Anschluss daran betreuen. Sieht man die Arbeit der THW-Helfer in den Medien, entsteht allerdings schnell der Eindruck, dass diese aus dem Stapeln von Sandsäcken oder dem Zersägen von umgestürzten Bäumen besteht. Auf dem 2. Interaktionsworkshop am letzten Samstag auf Schloss Opherdicke zeigten die vier im Kreis ansässigen Ortsverbände, dass sie zu weitaus mehr in der Lage sind. Hierzu eingeladen waren Entscheidungsträger der Feuerwehren, der Polizei und Ferdinand Adam, Leiter der öffentlichen Sicherheit und Ordnung des Kreises Unna. Des Weiteren Mitarbeiter der Rettungsleitstelle Unna. Initiator der Veranstaltung war Roland Drees, THW-Kreisbeauftragter und bis vor kurzem Chef des THW-Ortsverbandes Unna. Bereits vor etwa 15 Jahren erarbeitete Drees ein Kreiskonzept, um das THW besser in die örtliche Gefahrenabwehr einbinden zu können. Schon damals wollte er spezielle Fähigkeiten der Bundesanstalt vorstellen, um die Arbeit der Feuerwehr und Polizei bei Katastrophen und Großschadenslagen sinnvoll zu unterstützen. Daher wurden auch am letzten Samstag die originären Aufgaben des THW bewusst außen vorgelassen, sondern nur spezielle Fähigkeiten vorgestellt, um eventuelle Nischen ausfüllen zu können. Die Bergungsgruppen, die Menschen aus Trümmern retten, waren aus diesem Grund auch nicht dabei.
Auf dem Programm stand das Abstützen und Sichern von einsturzgefährdeten Gebäuden, vorgestellt vom Ortsverband Kamen-Bergkamen. Ferner Licht und Energieversorgung, präsentiert vom Ortsverband Unna-Schwerte und Werne. Labradorhündin Bounty aus Unna zeigte, wie man vermisste Personen im Gelände oder unter Trümmern aufspürt und mit Bellen anzeigt. Einen durch seine Größe beeindruckenden Radlader stellte der Ortsverband Lünen zur Verfügung. Unter dem Motto „Arbeiten am Wasser“ konnten sich die Besucher über die Möglichkeiten des Ortsverbandes Kamen-Bergkamen informieren. Neben einem schnellen Boot wurde hier auch das kürzlich angeschaffte Jet-Float-System gezeigt. Am Ende waren sich alle Besucher einig: Das THW kann viel mehr, als nur Sandsäcke stapeln und Deiche sichern.
Autor:Jörg Prochnow aus Kamen |
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