Porsche auf drei Rädern“: Besonderes Auto wurde in Herne konstruiert
Als Wolfgang Bruch, Herner Anwalt und Oldtimer-Fan, bei einem Hamburg-Besuch das „Prototyp-Automuseum“ in der Hafen-City besuchte, staunte er nicht schlecht. In einer Vitrine fand er gleich zwei „alte Bekannte“: Modelle des Pinguin.
Wer dabei aber an die putzigen Vögel mit Frack denkt, liegt völlig falsch. Obwohl, irgendwie putzig sahen die Autos schon aus, die sich hinter diesem Namen verbargen.
Die dreirädrigen Modelle – wer weiß das noch? – wurden einst in Herne entwickelt: von 1952 bis 53 bei der M.E.V.-Studiengemeinschaft für Kraftfahrzeugentwicklung. Die Prototypen stellte dann bis 1954 der Ruhrfahrzeugbau R. Müthing her.
Ein Unternehmen, das vom Landmaschinen-Vertreter Romanus Müthing geführt wurde, dem selben Herrn, der auch der M.E.V. vorstand.
In Kleinserie gebaut wurden die Pinguine aber nicht mehr an der Baumstraße in Herne sondern bis 1956 von den Rotenburger Metallwerken Rudolf Stierlen KG in Rotenburg an der Wümme.
Ein wirtschaftlicher Erfolg wurde das Auto, das scherzhaft auch als „Porsche auf drei Rädern“ bezeichnet wurde, aber nicht. Mehr als zehn Fahrzeuge sollen nie durch die Straßen gerollt sein.
Etwas zur Technik: Das zweitürige Gefährt verfügte über einen luftgekühlten Einzylindermotor, mit 200 Kubikmeter Hubraum und hatte ein Dreiganggetriebe.
Da nur wenige Fotos des Kleinwagens bekannt sind, war Wolfgang Bruchs Freude um so größer, in Hamburg die beiden Modelle zu finden.
Wer Freude an der automobilen Vergangenheit hat, sollte beim nächsten Hamburg-Trip dem Museum einen Besuch abstatten, rät Bruch. Man findet es an der Shanghaiallee 7. Geöffnet hat es dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.
Autor:Rainer Rüsing aus Herne |
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