Die Bedeutung der Transkulturalität in der Medizin
Bedeutung der Transkulturalität in der Medizin
von Mimoun Azizi
Der Anteil der in Deutschland lebenden Migranten hat in den letzten Jahrzehnten rasant zugenommen. Studien konnten zeigen, dass die Raten an psychischen Erkrankungen wie Schizophrenien, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen bei diesen Menschen im Vergleich zu der Allgemeinbevölkerung erhöht sind.
Der Anteil der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund lag im Jahr 2016 bei 22% der Gesamtbevölkerung. Damit lebten in Deutschland im Jahr 2016 17,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Von diesen haben ungefähr zwei Drittel eine eigene Migrationserfahrung. Der größte Teil der Personen mit Migrationshintergrund stammt aus der Türkei (16,7%) und gehört zu über 90% dem sunnitischen Glauben an. Im Rahmen des Syrienkrieges sind mehr als eine Million Menschen nach Deutschland geflohen. Angesichts der anhaltenden Kriege und Armut in diesen Regionen ist mit weiteren Flüchtlingswellen zu rechnen. Die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund wird in den nächsten Jahren in Deutschland deutlich zunehmen. Der größte Teil davon wird muslimischen Glaubens sein. [2]
Als Ursachen für die Migration werden verschieden angeführt. Laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aus dem Jahre 2016 geben 70 % der Betroffenen an, dass sie aus Angst vor Kriegen ihre Heimatländer verlassen. Weitere Faktoren sind Folter in diesen Ländern und Armut. Mehr als 44% sind aufgrund von politischer Verfolgung geflohen. [3] Die Folgen einer Flucht vor Kriegen ist dabei anders zu bewerten als Flucht aus wirtschaftlichen Gründen. Das hat auch Auswirkung auf die Häufigkeit und Ausprägung erlebter psychischer Erkrankungen.
Stress als Folge der Migration
Die Migration ist zunächst mit einer großen Hoffnung auf einer besseren Zukunft verbunden. Die Betroffenen erhoffen sich nicht nur bessere Lebensbedingungen, sondern sie haben ganz bestimmte Erwartungen an das aufnehmende Land und an die neue Gesellschaft. Doch die
fehlenden Sprachkenntnisse, der Kampf mit den Behörden und das Gefühl in der neuen Gesellschaft nicht willkommen zu heißen, führt zur Ernüchterung und Enttäuschung. Dabei stellt insbesondere die Ungewißheit, was die Zukunft angeht, einen signifikanten Stressfaktor da, der grösser ist, je grösser der kulturelle Unterschied zwischen der alten Heimat und der neuen Heimat ist.(„cultural bereavement“).
Die unsichere Zukunft, das lange Warten auf die Entscheidung, ob die Betroffenen bleiben oder das Land doch wieder verlassen müssen, stellt einen weiteren Risikofaktor für psychische Erkrankungen. Der ungeklärte Aufenthaltsstatus , die Erlebnisse in den jeweiligen Ländern und auf der Flucht wie Diskriminierungen, Vergewaltigungen und andere Ängste führen bei diesen Menschen zur Traumatisierung. Nicht weniger dieser Flüchtlinge sind aufgrund einer bereits vorhandenen Traumatisierung geflohen.[4] [5] [6]
Migranten, die seit Generationen in Deutschland leben, leiden weniger an psychischen Erkrankungen als Flüchtlinge. Zuverlässige Daten hierzu sind jedoch rar. Bekannt ist jedoch, dass das Verteilungsmuster psychischer Störungen bei Migranten zu dem von Flüchtlingen und Asylbewerbern sehr unterschiedlich. [7]
Internationale und nationale Studien zeigen jedoch, dass Migranten , die seit mehreren Generationen hier in Deutschland leben, gegenüber Deutschen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für psychische Störungen aufweisen.. [9] Eine Metaanalyse, die von Swinnen und Selten durchgeführt wurde, konnte belegen, dass die Migration an sich einen Risikofaktor für unipolar affektive Störungen darstellt [10] In der SHARE-Studie, einer bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie, die den Zusammenhang zwischen Migrationsstatus und depressiven Symptomen bei Menschen ab dem 50. Lebensjahr in Deutschland untersuchte, konnte eine signifikante Assoziation für Migranten (Personen mit eigener Migrationserfahrung) und depressiven Symptomen, im Vergleich zu Nichtmigranten, nachgewiesen werden. [11] Für diese Unterschiede konnten keine andere Ursachen gefunden werden[12] Die Auswertung der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) zeigt bei Männern mit Migrationshintergrund (Personen der ersten Generation 10,6 %) einen doppelt so hohen Anteil an depressiven Erkrankungen im Vergleich zu Männern ohne Migrationshintergrund (5,0 %). Bei Migrantinnen der ersten Generation (15,1 %) ist der Anteil im Vergleich zu Nichtmigrantinnen (9,1 %) ebenfalls erhöht. [26]
Das relative Risiko für eine Schizophrenie für Migranten der 1. Generation ist geringer als für Migranten der 2. Generation. Das höchste Risiko an Psychose zu erkranken haben Personen, die im Alter zwischen 0 und 4 Jahren migrierten. Migranten die aus höher entwickelten Herkunftsländern flohen, ist das Risiko an einer Psychose zu erkranken geringer als für
Migranten aus weniger entwickelten Herkunftsländern. Auch die Hautfarbe scheint ein Risikofaktor für die Entstehung einer Psychose zu sein Denn Studien konnten zeigen, dass Menschen mit weißer Hautfarbe, die ihre Heimatländer aufgrund von Kriegen und Konflikten verlassen mussten, seltener als Menschen mit schwarzer Hautfarbe, die ebenfalls ihre Heimatländer aus den gleichen Gründen verlassen mussten, an Psychose erkranken. [13] [14] [15] [16]
Die Migration geht mit einem erhöhten Risiko für mindestens eine psychiatrische Erkrankung einher [13] Migranten der 1. und 2. Generation, mit zwei im Ausland geborenen Elternteilen, zeigten eine signifikant erhöhte Inzidenzrate für Schizophrenie mit ähnlichen Werten. Migranten der 2. Generation, mit einem im Ausland geborenen Elternteil, zeigten hingegen eine signifikant erhöhte Inzidenzrate für andere psychische Störungen. [17] Ein erhöhtes Risiko eine Psychose zu entwickeln konnte auch für Migranten, die aus der Karibik nach Großbritannien emigrierten, [18] [19] [20] [21] und für Migranten, die aus den Niederländischen Antillen, aus Surinam und aus Marokko in die Niederlande emigrierten, nachgewiesen werden. [22] Bei Migranten mit schwarzer Hautfarbe ist das Risiko ungefähr 5-fach erhöht, im Vergleich zu Nichtmigranten. In dieser Metaanalyse konnte festgestellt werden, dass unterschiedliche Migrantengruppen mit unterschiedlicher ökonomischer Herkunft eine signifikante Heterogenität, bezüglich des Risikos an einer Schizophrenie zu erkranken, aufweisen. [23] Das erhöhte Risiko an einer Schizophrenie zu erkranken, wird durch psychosoziale Stressoren erhöht [23] [24]. Ferner konnten einige Studien belegen, dass je grösser der kulturelle Unterschied ist, desto grösser ist der Migrationsstress. [24] [25]
Aktuelle Versorgungssituation von Flüchtlingen und Asylbewerbern
Für Flüchtlinge und Asylbewerber ist die gesundheitliche Versorgung gerade im Bereich der Psychotherapie durch das Asylbewerberleistungsgesetz stark eingeschränkt. Die aktuelle EU-Aufnahmerichtlinie schreibt vor, dass der Asylbewerber eine besondere Schutzbedürftigkeit benötigt. Hierzu gehört auch die Diagnostik einer möglichen psychiatrischen Erkrankung, die möglicherweise durch Traumata verursacht wurde. In dieser Richtlinie ist zudem verankert, dass bei diesen Personen sichergestellt werden muss, dass gerade Folteropfer und traumatisierte Personen adäquat medizinisch und psychiatrisch versorgt werden müssen. [8] Dennoch haben Flüchtlinge und Asylbewerber einen erschwerten Zugang zum deutschen Gesundheitssystem. Im Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) im §1 Abs. 1 wird festgelegt, dass Asylbewerber, Geduldete, Ausreisepflichtige und Personen ohne legalen Aufenthaltsstatus nur in Akutsituationen wie Suizidalität, bei Schmerzen und anderen akuten Erkrankungen mit einem grünen Krankenschein behandelt werden können. Dieser wird ihnen zuvor, nach §4 AsylbLG, vom Sozialamt ausgestellt. [8a] Hierbei entscheidet ein fachkundiger Sacharbeiter des Sozialamtes über die Ausstellung dieses grünen Krankenscheins. [8a] Flüchtlinge und Asylbewerber haben sehr häufig Krieg und Folter im Heimatland oder Gewalt und Angst auf der Flucht erlebt. Dies führt bei diesen Menschen häufig zu Anpassungsstörungen, Angststörungen und/oder Depressionen. [27] Mehrere
Studien konnten eine bis um das 10-fache Erhöhung der Rate an posttraumatischen Belastungsstörungen bei Flüchtlingen und Asylbewerbern, im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung, aufweisen. [28] [29] Auch ein Zusammenhang zwischen der Länge des Asylverfahrens und der Höhe der Prävalenz für psychische Störungen und somatische Erkrankungen konnte in Studien dargelegt werden. [30] Als Ursache hierfür werden am ehesten der erschwerte Zugang zum Gesundheitssystem, eine schlechten Lebensqualität sowie Fremdenfeindlichkeit ausgemacht werden. [30]
Fazit
Es besteht ohne Zweifel ein Zusammenhang zwischen Flucht und der Entstehung von psychischen Erkrankungen. Die Genese ist dennoch multifaktoriell. Denn bei einigen haben die Kriege bereits in den Heimatländern zu psychischen Erkrankungen geführt. Andere entwickelten solche erst auf der Flucht. Nicht wenige dieser Menschen haben erst in den neuen Aufnahmeländer psychische Erkrankungen entwickelt. In der Summe kann gesagt werden, dass Migration die Entwicklung psychischer Erkrankungen begünstigt. Die Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund stellen eine heterogene Gruppe dar. Hier spielen, neben Faktoren wie dem Herkunftsland, auch die Zuwanderergeneration eine Rolle. Entscheidend ist auch, ob nur ein Elternteil oder beide Elternteile einen Migrationshintergrund haben. Als signifikante Risikofaktoren werden in verschiedenen Studien die Aufenthaltsdauer, die Akkulturation und die kulturelle und religiöse Orientierung der jeweiligen Migranten bzw. Flüchtlinge genannt. [32] [33] [34] Auch unklarer Aufenthaltsstatus, der ökonomische Status sowie schlechte Wohnsituationen einhergehend mit gesellschaftliche Ablehnung und Fremdenfeindlichkeit sind signifikante Faktoren für die Entstehung psychischer Erkrankungen. [35] [6]
Aufgrund der ausgeprägten Sprachbarrieren, hier insbesondere bei den Flüchtlingen, die seit 2015 sich in Deutschland aufhalten, aber auch aufgrund kultureller und religiöser Unterschiede, sind psychische Erkrankungen bei Migranten und insbesondere bei Flüchtlingen schwer zu eruieren, wenn diese psychischen Erkrankungen in ihrer Ausprägung nicht sehr auffällig sind. Zudem scheinen psychische Erkrankungen kulturell gefärbt zu sein. Daher ist ein Umdenken in der Psychiatrie und Psychotherapie erforderlich und notwendig. Die Etablierung einer Transkulturellen Psychiatrie ist erforderlich und bereits im Gange. Nur so können wir bei den Menschen, die aus anderen Kulturen kommen und eine andere Sozialisation durchlaufen haben, die richtigen Diagnosen stellen und konsekutiv adäquat behandeln.
von Mimoun Azizi
Literatur
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[2] Asylgeschäftsstatistik für den Monat Oktober 2016, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
[3] Flucht, Ankunft in Deutschland und erste Schritte der Integration, BAMF-Kurzanalyse 05/2016, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
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Zur Person:
Dr. med. Mimoun Azizi ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und Notfallmediziner. Zudem ist er Politikwissenschaftler, Soziologe und Philosoph, Referent, Dozent und Publizist. Seit Jahren beschäftigt er sich aktiv mit der medizinischen Versorgung, sowie mit der sozialpsychiatrischen Versorgung und der psychosozialen Versorgung von muslimischen Patienten. Diesbezüglich arbeitet er mit den deutschen Wohlfahrtsträgern, insbesondere mit der Caritas und mit der Diakonie, sehr eng zusammen. Ferner fungiert er ehrenamtlich als Berater bei den Demenz-Beratungsstellen, den Schwerbehinderten-Beratungsstellen und in Hospizeinrichtungen. Er berät Pflegeeinrichtungen in der Versorgung muslimischer Patienten. Herr Azizi hat zur Etablierung der Transkulturellen Psychiatrie in Deutschland maßgeblich beigetragen. Herr Azizi ist Oberarzt und Leiter der Transkulturellen Psychiatrie an der Universität Oldenburg.
Autor:Mimoun Azizi aus Düsseldorf |
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