Muslimische Pfadfinder bald auch in Gladbeck?

Auf Einladung der DITIB-Gemeinde waren jetzt führende Mitglieder des „Bund Muslimischer Pfadfinder Deutschlands“ zu Gast in Butendorf und informierten über ihre ehrenamtliche Arbeit. Foto: Kariger
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Butendorf. Über 30 Jugendliche und Erwachsene, daruner auch Mitglieder der „Deutschen Pfadfinder St. Georg“ (DPSG) folgten jetzt der Einladung des Jugendvorstandes der DITIB Gemeinde zu einem Informationsabend zum Thema Muslimische Pfadfinderinnen und Pfadfinder gefolgt.

Der stellvertretende Vorsitzende der Gemeinde, Abdurrahman Aydın, und Emre Ilgın vom Jugendvorstand begrüßten die Verantwortlichen der Muslimischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands (BMPPD) und freuten sich über die rege Teilnahme an der Veranstaltung.

Taoufik Hartit, stellvertretend für den Bundesvorsitzenden, Mohamed Achourak (Vorsitzender des Stammes Duisburg-Essen), Mohamed Saddouk (Stellvertretender Vorsitzender Duisburg-Essen), Sara Taybi (Siedlung Velbert) und Imam Kaddour Elkarrouch (Düsseldorf) berichteten vom Leben der muslimischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen in Deutschland, von der guten Zusammenarbeit mit der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg und den Evangelischen Pfadfindern vom Verband Christlicher Pfadfinder in Westfalen.

Sie stellten auch die aktuelle Kampagne des BMPPD „Flamme der Hoffnung-Deutschland entdecken“ vor. Sie wird in diesem Jahr an mehreren Stationen Halt in NRW machen, unter anderem in Monheim, Düsseldorf und vielleicht auf dem Friedensfest in Gladbeck im September. Sie endet am 3.-5. Oktober in Berlin.

Der BMPPD selbst wurde 2010 ins Leben gerufen. Hartit und Taybi berichteten - unterstützt von eindrucksvollen Bildern - vom Lagerleben und der pädagogischen Arbeit in den Gruppenstunden. „Zu unseren Grundsätzen gehört die koedukative Erziehung. Wir begleiten die jungen Menschen vom 7. bis zum 21. Lebensjahr mit dem Ziel, dass sie zu mündigen und verantwortlichen Erwachsenen heranreifen. Bei der Vorbereitung von Gruppenleitern helfen uns besonders die Partner vom DPSG mit ihrem guten modularen Konzept.“

Die meisten Gruppen existieren bisher in Hessen und NRW. Aber „es kommen viele Anfragen aus den verschiedensten Städten und Regionen Deutschlands“ berichteten die muslimischen Pfadfinder. Das Engagement der BMPPD-Verantwortlichen ist bisher rein ehrenamtlich. DPSG, VCP, die Evangelischen Jugend von Westfalen und andere unterstützen BMPPD auf seinem Weg zur Anerkennung als Jugendverband.

Erstaunt vernahmen alle Zuhörer, dass von 35 Millionen Pfadfindern und Pfadfinderinnen weltweit 11,6 Millionen Muslime sind. „Die Pfadfinder bilden die grösste Jugendorganisation auf der Erde, und: „Gleich welcher Herkunft, Religion oder Sprache Du bist, als Pfadfinder hast Du überall auf der Erde Freunde, denn die Pfadfinderregeln sind weltweit gleich“ erklärt Taoufik Hartit.
Im letzten Jahr war die BMPPD zu Gast auf einem großen Pfadfinderlager der türkischen Pfadfinder in Istanbul mit über 40 Tausend anderen Pfadfindern und Pfadfinderinnen.

Thomas Dreessen vom Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, berichtete von einem Lager der französischen muslimischen Pfadfinder, der Scout Musulmanes de France (SMF) im Sommer 2010, zu dem ihn Hartit eingeladen hatte: „Muslimische Pfadfinder und Pfadfinderinnen von Syrien bis Marokko, aus Portugal, Spanien, Belgien, Niederlande, Großbritannien und Deutschland waren der Einladung der SMF gefolgt. Auch christliche und jüdische Pfadfinder und Pfadfinderinnen nahmen am Lager teil. Ein großes Erlebnis!“ Hoffnung für Europa!

Auch der Vorsitzende der Gemeinde, Nadir Kahraman, und Imam Kasim Ogan kamen nach einer anderen Veranstaltung in den Gemeindesaal und begrüßten die Gäste.

Der beeindruckende Vortrag führte schließlich zu ersten konkreten Verabredungen mit der Jugendarbeit der Moschee. Dankend nahm Emre Ilgin vom Jugendvorstand die Einladung entgegen mit seiner großen Jugendgruppe an einem Lager der BMPPD teilzunehmen.

Der inspirierende Abend endete schließlich mit einem gemeinsamen Essen und einem hoffnungsvollen: „Bis bald!“

Nähere Information: www.moslemische-pfadfinder.de

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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