Klagt Sidney Sam gegen den FC Schalke 04?

Sidney Sam wurde am 11. Mai vom FC Schalke 04 freigestellt. Er bestritt nur elf Bundesligaspiele für die Königsblauen. | Foto: Gerd Kaemper
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Sidney Sam wurde wie Kevin-Prince Boateng vom FC Schalke 04 bis zum Saisonende freigestellt. Manager Horst Heldt und Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies sagten zudem, dass es für beide Spieler beim S04 kein Zurück mehr gäbe. Klagt Sidney Sam nun vielleicht gegen den Klub?

Die Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) bezog am Dienstag zu den Rauswürfen Stellung und wies ausdrücklich auf ein VDV-Recht hin: Recht auf Teilnahme am Spiel- und Trainingsbetrieb.

„Zunächst stellt die Spielergewerkschaft fest, dass ein Lizenzspieler grundsätzlich ein Recht auf Teilnahme am Spiel- und Trainingsbetrieb der Lizenzmannschaft hat. Dies ist ein Grundpfeiler des Arbeitsrechts und gerichtlich bereits mehrfach so bestätigt worden. Es gibt keine Rechtsgrundlage dafür, Spieler willkürlich vom Spiel- und Trainingsbetrieb auszuschließen. Nationalspieler und VDV-Mitglied Sidney Sam hat zuletzt sogar freiwillig in der Schalker Reservemannschaft ausgeholfen“, heißt es in der Stellungnahme des VDV.

Ändert sich nichts an dem Zustand, will die Spielergewerkschaft Sam unterstützen. „Sofern die Spieler nicht zeitnah wieder in die Mannschaft integriert werden, wird die VDV ihnen zu rechtlichen Schritten gegen ihren Arbeitgeber raten. Denn vor Gericht haben sie ausgezeichnete Erfolgsaussichten. Auf der anderen Seite gab es in der Vergangenheit bereits viele Profis, die sich aus Angst vor ihrem Arbeitgeber nicht gewehrt haben und anschließend große Probleme auf dem Spielermarkt hatten.“

Dabei betonte der VDV außerdem, dass der Klub auch jetzt schon großer Schaden zugefügt wird. „Dabei ist insbesondere zu beachten, dass die Teilnahme am Spiel- und Trainingsbetrieb für einen Spieler ein hohes Gut darstellt. Denn wenn er alleine oder in einer Amateurmannschaft trainieren müsste, hätte dies negative Auswirkungen auf seinen Trainingszustand und seinen Marktwert. Und dies kann auch nicht im Interesse seines Klubs sein. Es darf nicht sein, dass einzelne Spieler, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen, als Sündenböcke in der Öffentlichkeit dargestellt werden. Dies wirft ein schlechtes Licht auf den Klub und wird erfahrungsgemäß auch im Ausland von Spielern, Fans und Sponsoren sehr negativ wahrgenommen.“

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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