Draxlers Chance auf Schalke nach Holbtbys Weggang

Jetzt könnte die Stunde für Julian Draxler geschlagen haben. Der Nationalspieler hat nie einen Hehl daraus gemacht, auf der Spielmacher-Position sich am wohlsten zu fühlen. Archiv-Foto: Gerd Kaemper
  • Jetzt könnte die Stunde für Julian Draxler geschlagen haben. Der Nationalspieler hat nie einen Hehl daraus gemacht, auf der Spielmacher-Position sich am wohlsten zu fühlen. Archiv-Foto: Gerd Kaemper
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Der Stadtspiegel hatte es angekündigt: Die letzte Januar-Woche verläuft auf Schalke sehr turbulent. Nach dem enttäuschenden 0:0 in Augsburg am Samstag, ging es auf dem Transfermarkt hin und her. Sogar als Michel Bastos am Montagnachmittag auf Schalke angekommen war und den obligatorischen Medizincheck bestand, war noch längst nicht alles unter Dach und Fach. Obwohl das auch Schalkes Manager Horst Heldt dachte. Doch er hatte die Rechnung nicht mit Olympique Lyon gemacht.

Die Franzosen waren plötzlich nicht mehr ganz einverstanden mit den ursprünglich ausgehandelten Vertragsmodalitäten. Die elektronischen Drähte glühten, zwischen Schalke und Lyon herrschte reger Mail-Austausch. Lyon forderte noch ein bisschen mehr Geld für das Leihgeschäft. Denn der S04 hat von einem Kauf Abstand genommen - zunächst.
Der 29-Jährige wird bis zum 30. Juni 2014 ausgeliehen. Jeweils im Sommer 2013 und Sommer 2014 hat sich Schalke eine Kaufoption gesichert. Erreichen die Königsblauen in der laufenden Saison noch das Champions League-Halbfinale oder ziehen sie am Ende dieser Saison wieder in die Champions League ein, sind sie zu einem Kauf verpflichtet!

Der Linksfuß, der sowohl die brasilianische als auch französische Staatsbürgerschaft besitzt, bestritt für Brasilien bei der Weltmeisterschaft 2010 alle Spiele - als Linksverteidiger. Doch seine Stärken sieht er und sehen auch die Schalker-Verantwortlichen in der Offensive. In den bisherigen zwölf Ligapartien für Lyon traf Bastos fünfmal. Er soll nicht nur als Ersatz für Holtby auf dem Feld stehen, sondern auch für den verletzungsanfälligen Afellay die linke Seite beackern. Heißt im Umkehrschluss: Julian Draxler könnte im Laufe der nächsten Wochen auf die Position des Spielmachers wechseln. Für diese Position wurde zwar auch Raffael verpflichtet. Doch der Brasilianer ist in der Champions League beispielsweise nicht spielberechtigt.
Draxler hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass die Position hinter den Spitzen seine liebste wäre. Genau die Position, die bisher Lewis Holtby am häufigsten bekleidet hatte.

Die große Chance für Julian Draxler

Der 22-Jährige wechselte nun schon in der Winterpause zum Viertplatzierten der englischen Premier League, Tottenham Hotspur. Bislang hatte der Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft nur einen Vertrag ab kommenden Sommer für die nächsten fünf Jahre bei den Engländern unterschrieben und hätte dann auch ablösefrei wechseln können, da sein Vertrag auslief. „Wir haben für alle Beteiligten die beste Lösung gefunden“, erklärte Manager Horst Heldt. „Lewis hatte uns signalisiert, dass er nicht abgeneigt wäre, vorzeitig zu wechseln, und der FC Schalke 04 hat fünf Monate vor Auslaufen des Vertrags noch eine ordentliche Ablösesumme erhalten.“ Heldt bedankte sich zudem für Holtbys Einsatz. „Er hat sich stets korrekt verhalten und bis zum letzten Tag für Schalke reingehängt. Wir wünschen Lewis alles Gute und viel Glück für die Zukunft.“
Das kann die Mannschaft nun auch gut gebrauchen. Denn obwohl man in der Rückrunde vier Punkte holte und noch keine Niederlage kassierte, so war der Auftritt in Augsburg für einen Champions League-Teilnehmer enttäuschend. Einzig Torhüter Timo Hildebrand konnte sich (endlich) auszeichnen und hielt den Punkt gegen starke Augsburger fest. Doch der Abstand zu den Champions League-Plätzen wuchs erneut an.
Es scheint, als ob nicht nur die letzte Januar-Woche turbulent laufen wird.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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