Benzolbelastung vom BP-Werk in Scholven über Grenzwert

Die Öfen der Olefin-Anlage im BP-Werk in Gelsenkirchen-Scholven. Das Werk macht seit 2011 Schlagzeilen für seine Benzolimmision, deren Quelle bis heute nicht gefunden wurde. Foto: BP
  • Die Öfen der Olefin-Anlage im BP-Werk in Gelsenkirchen-Scholven. Das Werk macht seit 2011 Schlagzeilen für seine Benzolimmision, deren Quelle bis heute nicht gefunden wurde. Foto: BP
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Die Befürchtungen der Anwohner sind seit Montag, 14. Januar, Gewissheit: Der Jahresmittelwert der Benzolbelastung ist im Bereich des Fünfhäuserweg in Scholven überschritten worden. Nun berät sich BP mit der Bezirksregierung.

Nachdem die Bezirksregierung Münster am 18. Oktober 2012 noch bekannt gab, dass die Benzolbelastung in Gelsenkirchen-Nord/ Scholven deutlich gesunken sei, konnte sich dieser positive Trend nicht bis zum Jahresende halten.
Denn nun stellte sich heraus, dass das letzte Quartal 2012 doch zu einer deutlichen Überschreitung des Jahresmittelwerts der Bundes-Immissionsschutz-Verordnung am Messpunkt Scholven 5 im Fünfhäuserweg führte.
Der zulässige Jahresmittelwert von 5 µg/m³ wurde hier mit 5,77 Mikrogramm Benzol pro Kubikmeter Umgebungsluft (µg/m³) überschritten. Zeitweilig erreichten die Werte an der Station sogar 6,98 µg/m³ .

Grenzwerte schon 2011 überschritten

Schon 2011 wurden die Grenzwerte im letzten Quartal deutlich überschritten. Seitdem beobachtet das Landesamt für Natur, Umwelt, und Verbraucherschutz NRW (LANUV) die Raffinerie-Anlage der Firma BP an fünf Messpunkten in Scholven und hat zudem eine Sonderüberprüfung der Anlagen vorgenommen.
Hierbei konnte die Emissionsquelle, die zu den hohen Benzolwerten führt, allerdings nicht aufgespürt werden. Auch die Bemühungen der Firma BP, die seit Ende 2012 externe Fachleute zur Klärung der Ursache einsetzt, waren bisher eher erfolglos.
Die Bezirksregierung Münster vereinbarte im Herbst 2012 mit der Geschäftsleitung des Werks in Scholven, dass diese einen Maßnahmenplan vorlegen soll, der die Eindämmung der Benzolimmission endgültig regelt.
„Da es sich um sehr komplexe Anlagen handelt, gestaltet sich die Ursachenanalyse und das Umsetzen konkreter Maßnahmen allerdings als schwierig“, räumt die Bezirksregierung Münster sogleich ein.

BP im Gespräch mit der Regierung

Der von BP konzipierte Plan mit den konkreten Maßnahmen liegt der Bezirksregierung seit Kurzem zur Prüfung und Abstimmung vor und war Gegenstand eines weiteren Gesprächs zwischen der Bezirksregierung Münster und BP, das am gestrigen Dienstag, 15. Januar, stattfand. Bei Redaktionsschluss lagen die Ergebnisse des Gesprächs noch nicht vor.
Allerdings schilderte Mark Schulte, Leiter der Kommunikationsabteilung von BP, dem Stadtspiegel an Beispielen die Inhalte des Maßnahmenkatalogs.
Man habe sogenannte Flansche und Protegos (Dichtungen und Ventile) flächendeckend überprüft und mit den externen Fachleuten eine benzolverarbeitende Maschine außer Betrieb genommen, die nun auf Herz und Nieren geprüft würde, so Schulte.
Zudem stimmten die neu auf dem Werksgelände installierten Messgeräte positiv, da man mit diesen an eine Rechenanlage angeschlossenen Sensoren, Daten ermitteln könne, die den Benzolausstoss simulierten. Dadurch könnte die undichte Stelle schneller aufgespürt werden und so werde hoffentlich bald eine nachhaltige Lösung gefunden werden, so der Konzernsprecher.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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