Ist Frohnhauser Todesschütze in Amsterdam?

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Die letzte Nachricht der Polizei zum Todesschützen aus Frohnhausen:

Nach dem Familiendrama am Mittwochabend, 14. August, in Frohnhausen sucht die Polizei mit einem europäischen Haftbefehl nach dem gefährlichen Familienvater.

Wie berichtet, eilten um kurz nach 19.30 Uhr Rettungskräfte in die Busehofstraße, nachdem Anrufer von zahlreichen Schüssen berichteten. In der 2. Etage des Mehrfamilienhauses fanden Polizisten zwei auf dem Boden liegende Frauen. Mit mehreren Schüssen wurde die 19-jährige Tochter und ihre danebenliegende Mutter (45) augenscheinlich gezielt niedergeschossen.

Als dringend tatverdächtig sucht die Polizei seitdem nach dem flüchtigen Vater und Ehemann.

Zeugen berichteten, das Cemil G., geboren am 1.1.1963 in Araban/ Türkei kurz vor den Polizisten aus dem Haus gerannt sei.

Durch die Schusswunden starb seine 19-jährige Tochter noch in der Wohnung. Obwohl auch die Ehefrau durch mehrere Schüsse lebensgefährlich verletzt wurde, konnten Mediziner ihr Leben retten. Sie wird jedoch noch immer intensivmedizinisch im Krankenhaus versorgt.

Eine sofort eingerichtete Mordkommission wertet seitdem Spuren und die täglich eingehenden Zeugenhinweise aus. Wie der Leiter der Mordkommission Kriminalhauptkommissar Klaus-Dieter Senftleben mitteilte, verfolgt sein Team ernstzunehmende Spuren, die in Richtung der Niederlande deuten. Etliche Personen aus dem persönlichen Umfeld des Gesuchten meldeten sich bei der Mordkommission und gaben wichtige Hinweise. „Wir intensiveren gerade die Fahndung im Raum Amsterdam-Schiphol. Die Ermittlungen ergaben, dass Cemil G. offenbar mit einem Essener Taxi zum Flughafen Schiphol gefahren wurde“, so Senftleben.

Aufgrund dieser Erkenntnisse erließ die Staatsanwaltschaft Essen einen europäischen Haftbefehl, der es Cemil G. erheblich erschwert, Grenzen zu überschreiten und sich so den deutschen Strafverfolgungsbehörden zu entziehen. Auch die holländische Polizei ist eingeschaltet und beteiligt sich an der Fahndung.

Der Gesuchte soll noch immer im Besitz der großkalibrigen Schusswaffe sein, mit der er Tochter und Ehefrau umbrachte, bzw. dies versuchte. Er ist 1,76 Meter groß, etwa 76 Kilogramm schwer und hager. Cemil hat schwarzes, dicht gelocktes Haar und war bei der Tat mit schwarzer Hose und schwarzem Hemd bekleidet. Nach Angaben der letzten Zeugen soll er auf sie einen ungepflegten Eindruck gemacht haben. Es besteht die Möglichkeit, dass er sein Äußeres verändert hat.

Unter der Nummer 0049-(0)201-829-0 können Hinweise an die Mordkommission der Polizei Essen gegeben werden. In dringenden Fällen kann auch jede andere Polizeidienststelle informiert werden.

Die erste Nachricht zum Familiendrama::

Familientragödie mitten in Frohnhausen: 19-Jährige wurde erschossen, Mutter lebensgefährlich verletzt, Vater auf der Flucht.

Die Polizei soll bei häuslicher Gewalt nicht mehr ausrücken. - So ist es einer heute öffentlich gewordenen vertraulichen Liste der Polizei zu entnehmen, die die Aufgaben der Polizei auf die Kernkompetenz reduzieren möchte: den Kampf gegen die Kriminalität. Wohin häusliche Gewalt führen kann, wurde gestern abend an der Busehofstraße in Frohnhausen deutlich: Eine 19-Jährige wurde erschossen. Vermutlich von ihrem eigenen Vater.

Gegen 19.30 Uhr hatten Nachbarn die Polizei alarmiert: Mehrere Schüsse waren in dem Mehrfamilienhaus gefallen. Die Polizei kam und stürmte die Wohnung. Ihnen bot sich ein Bild des Grauens: Die 19-Jährige und ihre Mutter lagen niedergeschossen am Boden.

Noch in der Wohnung verstarb die junge Frohnhauserin, die 45-jährige Mutter befindet sich mit lebensgefährlichen Schussverletzungen im Krankenhaus.

Der STADTSPIEGEL sprach mit Zeugen aus der Nachbarschaft: "Zunächst war lautstarkes Geschreie in türkischer Sprache zu vernehmen. Anschließend hörten wir fünf Schüsse. Dann war es ruhig. Später folgten noch zweimal jeweils etwa zehn Schüsse. Danach kehrte eine gespenstische Ruhe auf der Straße ein. Niemand war zu sehen, nichts war zu hören. Bis mehrere Fahrzeuge der Polizei mit schwer bewaffneten Beamten anrückten."

Anwohner erinnern sich: „Ein Mann mit Plastiktüte stieg nach den Schüssen in Seelenruhe in sein Fahrzeug, schnallte sich an - und fuhr davon.“

Der Tat verdächtigt wird der 50-jährige Vater und Ehemann. Er sei, so die Ermittlungen der Polizei, kurz nach der Tat in Tatortnähe beobachtet worden.

Durch mehrere Fälle häuslicher Gewalt in der Familie sei dieser der Polizei aufgefallen, auch ein Hausverbot sei ausgesprochen worden.

Derzeit wird mit Hochdruck nach dem Hauptverdächtigen gefahndet. Die Einschätzung der Polizei: Er ist mit Schusswaffen unterwegs und gefährlich.

Eine Hundertschaft der Polizei dursuchte noch in der Tatnacht ein türkisches Café auf der Haus-Berge-Straße. Ohne Erfolg. Hier war der Familienvater vermutet worden.

Der gesuchte Cemil G., ein bekannter Frohnhauser Geschäftsmann, Inhaber eines Eiscafés am Gervinusplatz, ist 1,76 Meter groß und etwa 76 Kilogramm schwer. Er hat schwarzes gelocktes Haar und war mit schwarzer Hose und schwarzem Hemd bekleidet. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle unter der Notrufnummer 110 entgegen.

Im letzten Jahr hatte BürgerReporterin Ingrid Schattberg im Lokalkompass über Cemil G. berichtet: Damals hatte er sich mit seinem Eiscafé für die Aufwertung des Gervinusplatzes eingesetzt.

Lesen Sie hier...

Der Lokalkompass hält Sie aktuell weiterhin auf dem Laufenden.

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Die aktuelle Meldung der Polizei:

Großfahndung nach tödlichen Schüssen- Tatverdächtiger
Vater und Ehemann ist auf der Flucht

Ein mutmaßliches Familiendrama ereignete sich am gestrigen Mittwochabend (14.August) in Frohnhausen. Kurz nach 19.30 Uhr wurde die Polizei in die Busehofstraße alarmiert. Mehrere Schüsse sollen in einer Wohnung des Mehrfamilienhauses gefallen sein.
Die Besatzung des ersten Streifenwagens fand in der Wohnung zwei schwerstverletzte Frauen. Sofort wurden erste Rettungsmaßnahmen ergriffen, die wenig später durch Sanitäter und einen Notarzt fortgesetzt wurden.
Die Verletzungen der 19-jährigen Tochter waren so gravierend, dass sie noch in der Wohnung verstarb. Zeitgleich wurde die lebensbedrohlich verletzte 45-jährige Mutter versorgt und ins Krankenhaus gefahren. Noch in der Nacht wurde sie über mehrere Stunden operiert. Ihr Zustand ist weiterhin lebensbedrohend.
Zeugen erklärten den Beamten, mutmaßlich den Vater und Ehemann kurz nach den Schüssen aus dem Haus flüchtend gesehen zu haben. Aufgrund des dringenden Tatverdachtes ordnete die Leitstelle sofort eine landesweite Großfahndung an. Weitere Polizeieinheiten wurden angefordert, der Tagesdienst mit in die Fahndungen des Nachtdienstes eingebunden. Bis in die Morgenstunden wurden Kontrollstellen errichtet, Nachtlokalitäten aufgesucht und zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen- bislang ohne erfolgreiche Ergreifung des Familienvaters.
Die eingerichtete Mordkommission nahm noch in der Nacht die Arbeit auf und befragt zur Zeit Angehörige und Hinweisgeber. Der gesuchte Cemil G. soll 1,76 Meter groß und etwa 76 Kilogramm schwer sein. Er hat schwarzes gelocktes Haar und war mit schwarzer Hose und schwarzem Hemd bekleidet. Hinweise zu dem vermutlich großkalibrig bewaffneten Mann nimmt jede Polizeidienststelle unter der Notrufnummer 110 entgegen.

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KOMMENTAR

Die Aufgaben der Polizei sollen auf den Prüfstand: Ruhestörungen, Fälle häuslicher Gewalt, Bagatellunfälle, Begleitung von Schwertransporten, Objektschutz. Alle diese Aufgaben möchte die Polizei am liebsten nicht mehr persönlich übernehmen. Um sich dem Kampf gegen die Kriminalität zu widmen.

Jedoch: Wer soll die Aufgabe stemmen? Das Ordnungsamt? Private Sicherheitsfirmen? Sozialarbeiter?

Besonders im Fall von Ruhestörungen und häuslicher Gewalt ist nie ganz klar, wie die Lage hinter der Wohnungstür sein wird. Da bedarf es geschulter Kräfte, die im Notfall auch angemessen durchgreifen können.

Der Fall Busehofstraße war der Polizei bekannt. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass die Tochter getötet und die Mutter lebensgefährlich verletzt wurde.

Es muss Kernaufgabe der Polizei bleiben, in diesen Fällen Präsenz zu zeigen. Auch um weitere tragische Fälle wie diese möglichst zu verhindern.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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