Oase-Abriss hat begonnen!
Trauerspiel um das Spaßbad erlebt jetzt das hammerharte Ende!
Kein Beten, Bibbern, Zetern, Zittern – keine Demos halfen. Schluss, Ende, Amen. Die Oase ist bereits mittendrin im Plattmachen. Um dann wieder planiert zu werden. Ein schreckliches Freiluft-Schauspiel läuft jetzt mit viel Herzschmerz für alle Oase-Fans. Ihren 30. Geburtstag erlebte die Oase zwar noch im Juni – da lag sie aber schon im „Koma“, dennTore waren bereits seit April 2010 dicht. Trotzdem zog die Siechende noch immer an: Nämlich massig Geld aus den Taschen der Sport- und Bäderbetriebe…
„Deshalb hätte der Abriss schon viel eher passieren können“, resümiert Herbert Bußfeld, sportpolitischer Sprecher, LINKE. Übrigens, die Abriss-Genehmigung erfolgte hastig, fast geflüstert, am Wochenende.
Bußfeld zum Sachstand: „Das Bädergutachten aus dem Jahr 2008 empfahl die Oase-Schließung nach Fertigstellung des damals noch in Planung befindlichen neuen Freizeitbads „Aquapark“ in Oberhausen. Zur Begründung wies der Gutachter darauf hin, dass für die Oase ein strukturelles Gebäude- und standortbezogenes Defizit bestehe, das eine Weiterentwicklung des Angebotes in einem stark wettbewerbsgeprägten Freitzeitmarkt begrenzt. Diese Situation werde sich durch das neue Angebot in Oberhausen noch deutlich verschärfen. Der Betrieb des Bades wurde darauf am 01.04.2010 eingestellt.“
Unmittelbar nach Schließung der Oase handelten und verhandelten die Sport- und Bäderbetriebe Essen. „In Richtung - Weiternutzung des Gebäudes und der Einrichtungen im Freizeitsektor durch einen privaten Betreiber; ferner Ansiedlung eines großflächigen Einzelhandelsangebotes auf dem Grundstück sowie Wohnbebauung. Diskutierten mit Interessenten bzw. mit den zuständigen Fachbereichen der Stadt Essen. Die Oase-Vermarktung verlief ergebnislos. Kein solventer Partner wurde gefunden, der das Bad weiter betreiben oder anders nutzen wollte.“
Das dicke Ende kommt. „Die Sicherung des Gebäudes verursachte hohe Betriebskosten, sodass der Oase-Abbruch im Vermögensplan der Sport- und Bäderbetriebe für das Jahr 2013 beziffert wird mit 550 000 Euro. Die immer noch jährlich anfallenden Betriebskosten des geschlossenen Familienbades liegen bei rund 250 000 Euro inklusive Abschreibung.“
Tja, das alles beim großen Geld-Problem der Sport- und Bäderbetriebe. Denn die liegen in der Statistik bereits für 2013 bei 2,3 Mio. Euro Miese…! Eindringlich fordert Bußfeld: „Der Haushalt der Stadt Essen muss umgeschichtet werden, damit die Sport- und Bäderbetriebe mehr Geld bekommen, ansonsten ist das gesamte Sportangebot in Essen nicht mehr aufrecht zu erhalten. Klartext: Aus! Für alle Sporthallen, Bäder, Sportanlagen…“
Nun soll ein externer Gutachter ran. Bußfeld eindringlich: „Mehr Schließungen gehen nicht. Da werden die LINKEN nicht zustimmen. Das ist mit uns nicht zu machen. Was mich ärgert: Der gesamte Sport soll mit 18 Mio. Euro auskommen. Die Messe Essen wird jährlich mit 13,5 Mio. Euro bezuschusst. Wie soll das klappen? Die Essener Infrastruktur geht dabei platt.“ Er legt nach: „Im Stadtrat ist die Misere der Sport- und Bäderbetriebe beschlossen worden.“
Bereits realisierte Einsparungen bei Bädern und Sportanlagen
Aufgabe von Bädern:
Freibad West
Freibad Kuhlhoffstraße (Nord)
Licht- und Luftbad Baldeney
Freizeitbad Oase
Verpachtung von Bädern:
Freibad Dellwig
Freibad Steele
Friedrichsbad
Bad am Südpark (Kray)
Aufgabe von Sportanlagen:
Grugastadion
Turnfesthalle
Sportanlage Hamburger Straße
Sportanlage Hinseler Hof
Sportanlage Altenbergshof
2,5 Fußballplätze im Georg-Melches-Stadion
Turnhalle Twentmannstraße
Turnhalle Serlostraße
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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