"HART , HÄRTER , PUM !"

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Jetzt habe ich es schriftlich. Ich bin kein Warmduscher ! So steht es jedenfalls auf der Finisherurkunde des Piesberg Ultra Marathon. Svenja und Dennis John hatten mir von diesem außergewöhnlichen Laufereignis berichtet. Sie waren im letzten Jahr dabei und haben auch gefinisht. Das wollte ich auch machen. Darum haben wir uns schon früh Ende des letzten Jahres dafür angemeldet. Und Eile war angesagt . Die 123 Startplätze waren innerhalb von nur wenigen Wochen ausgebucht. Für läppische 30 Euro gibt es das Komplettpaket einschließlich Medaille und Finishershirt.
In diesem Jahr waren dann sogar 4 Start des TC Kray mit dabei. Neben Svenja und Dennis waren war noch Birgit Jahn und ich (Ralf Schuster) mit dabei. Mich wunderte schon, das ein Bergultralauf über 55,2 Kilometer ausgerechnet in Osnabrück stattfinden soll. Aber die 1740 Höhenmeter und 3102 Stufen werden schon nicht so schlimm sein. Das war ein Irrtum.
So standen wir dann nach problemfreier Anreise von etwa 1,5 Stunden auf dem Parkplatz direkt an Start und Ziel. Nach einem Briefing ging es dann pünktlich um 9 Uhr auf die Strecke. Bei herrlichem Sonnenschein und noch recht kühlen 7 Grad konnte das Wetter kaum besser sein. Nach 750 Metern ging es dann auf einen Rundkurs von 8,95 Kilometern Länge, der dann 6 Mal bewältigt werden musste. Flach war es aber nur 300 Meter. Dann ging es gleich steil nach oben auf den Rundkurs. Hier habe ich Dennis schon verloren. Mist, eigentlich wollte ich zusammen mit ihm laufen. Aber ich lasse ihn ziehen, bloß nicht übermütig werden. Svenja und Birgit laufen Zusammen. Das sollte auch bis zum Ende so bleiben.
Dann biegen wir auf die Strecke durch den Landschaftspark Piesberg ein. Auch hier geht es gleich wieder bergauf. Danach geht es endlich mal runter über einen tollen Singletrail im Wald und gleich wieder steil nach oben. Nach kurzem Flachstück kommen die ersten Treppen in Sicht.

„Treppen, Immer wieder Treppen !“

Jetzt wird es richtig hart. Wir erreichen das erste Windrad und laufen wieder bis ganz nach unten. Dann kommt die Doppeltreppe. Das sollen etwa 300 Stufen sein. Ich bin natürlich viel zu schnell ,muss raus nehmen. Schaffe es dann doch noch .Die Beine brennen. Da soll ich noch 5 mal hoch ? Undenkbar ! Immerhin ist etwa die Hälfte der Runde geschafft. Die Belohnung gibt es oben in Form eines Verpflegungspunktes. Die freundlichen Helfer kommen einem schon mit dem Trinkbecher entgegen. Man muss außer zu Trinken nichts machen. Das habe ich so noch nie erlebt. Zu meine Freude wartet Dennis hier auf mich.Schwein gehabt, ab jetzt geht es gemeinsam weiter. Wir nehmen noch Peter Heimann mit, dann geht es erst mal bergab mit nur noch kurzen Zwischenanstiegen . Ein ziemlich matschiger Trail macht uns kurz vor Ende der Runde das Leben schwer . Dann ist die erste Runde geschafft.

„Das schönste an Ultraläufen ist die Verpflegung“

Am großen VP gibt es alles was will. Knabberkram, Schokolade, Kuchen , ja wer will bekommt auch eine Bratwurst. Die lasse ich aber lieber weg. Nach kurzer Pause geht es auf Runde Zwei. Unsere Gruppe läuft gut. Wir übertreiben es nicht mit dem Tempo kommen gut voran. Jetzt nehmen wir uns auch die Zeit bei den VPs und genießen den tollen Panoramablick über das Osnabrücker Land. Birgit und Svenja sehen wir nur noch einmal in der zweiten Runde. Das spricht dafür ,dass sie sehr flott unterwegs sind.
So fliegt der Lauf mit netten Gesprächen nur so dahin. Auch mit den Stufen komme ich mittlerweile klar. Es ist deutlich wärmer geworden. Sind bestimmt 15 Grad. Fast schon zu warm. Dann bricht schon die letzte Runde an. Wir merken,dass wir doch ziemlich schnell unterwegs sind. Dann soll es doch noch eine Zeit unter 7 Stunden werden. Unser Ehrgeiz ist geweckt , wir geben richtig Gas ! Und es läuft. Wir werden immer schneller , machen Platz um Platz gut. Die letzten 750 Meter geht es dann zum Glück überwiegend bergab. Nach circa 6:49 Std. sind wir dann im Ziel . Sind doch noch locker unter der Sieben geblieben. Jetzt schnell duschen . Dann kommen unsere Mädels. Und wie die Kommen ! Nur etwa eine Stunde nach uns sind sie da. Sie berichten von Schienbeinproblemen und Problemen beim Bergablaufen. Und dann diese Zeit .Wahnsinn. ! Sie haben sich die heiße Dusche redlich Verdient.

„Eine sehr unterhaltsame Siegerehrung“

Um 18 Uhr beginnt die Siegerehrung. Alleine dafür könnte man Eintrittskarten verkaufen. Es ist unterhaltsamer wie so manche Fernsehshow. Jeder Finisher wird persönlich aufgerufen und mit Shirt,Urkunde und Medaille ausgezeichnet. Besonders Mitveranstalter Ha We Rehers gibt immer wieder kleine Geschichten zum Besten und sorgt so für gute Laune im übervollen Vereinsheim. Dann drückt Günter Liegmann (ebenfalls Mitveranstalter) aber aufs Tempo , damit die über 100 Finisher nicht zu lange warten müssen. Denn es werden auch noch Sonderpreise für das schnellste Ehepaar,die weiteste Anreise ,die rote Laterne sowie jüngster und jüngste TeilnehmerIn. Vergeben. Für „Uns“gibt es auch einen Preis. Svenja ist die Jüngste ! Einen besonderen Jubilar gibt es auch noch zu feiern. Stefan Beckmann macht seinen 200. Lauf von mindestens einem Marathon. Nebenbei wird er noch zweiter im Gesamteinlauf. Das kann man nur Gratulieren.
Zum Abschluss werden noch über 30 Startplätze für diverse Läufe und zahlreiche weitere Gutscheine verlost. Da geht fast niemand leer aus. Nach dem Abschlussfoto mit allen Teilnehmern ist dann um 20 Uhr Schluss .
Wir machen uns auf die Heimfahrt. Von der Hüfte Abwärts tut mir alles weh. Trotzdem sind wir stolz und glücklich. Das würden wir im nächsten Jahr gerne wieder machen. Aber dazu muss man schnell sein. Ich werde mir gleich den 01.09. (Anmeldestart) im Kalender notieren. Sicher ist Sicher !

Veranstalterseite :
https://www.internationaler-osnabruecker-piesberg-ultra-marathon.de/

Der Überschuss der Veranstaltung geht an :
http://www.jede-oma-zaehlt.de/

Autor:

Ralf Schuster aus Essen-Steele

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