Das „Deutsche Kinderhilfswerk e.V.“ und das „Bündnis für Recht auf Spiel“ (www.recht-auf-spiel.de/site/weltspieltag) hatten unter dem Motto „Spielorte neu entdecken!“ zu Aktionen am Weltspieltag – 28. Mai 2011 – aufgerufen. 1999 wurde dieser Aktionstag durch die International Toy Library Association eingeführt und fand in diesem Jahr deutschlandweit zum vierten Mal statt. Ziel ist es, mehr Akzeptanz für spielende Kinder zu fördern und die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung der Kinder bewusst zu machen.
Die evangelische Kirchengemeinde Essen-Überruhr und AllGames4you Brett- und Kartenspiele hatten deshalb am letzten Samstag unter dem Motto „Essen spielt!“ von 12.00 – 20.00 Uhr ins Gemeindezentrum an der Langenbergerstraße eingeladen.
Der Spielekreis HIESPIELCHEN war auch wieder dabei und erklärte Kinderspiele. Friedel, Renate, Rosi und Silvia hatten sich mit 25 aktuellen Kinderspielen im Gepäck aus Hiesfeld auf die Reise nach Essen gemacht. In einem abgeteilten Raum unmittelbar angrenzend an den Saal mit den Gesellschaftsspielen der teilnehmenden Spieleverlage verteilten wir zu Beginn die Spiele nach Altersgruppen für 3-, 4-, 5-, 6- und 7-Jährige. Wobei das immer nur Richtwerte sein können. Es gibt Kinder, die schon spielerfahren sind und super klarkommen. Andere müssen vorsichtig herangeführt werden und lernen spielerisch Regeln einzuhalten. Der Spaß am Spiel miteinander steht immer im Vordergrund.
Natürlich waren mit „Monster-Falle“ von KOSMOS und „Die kleinen Zauberlehrlinge“ von Drei Magier Spiele zwei der von der Jury Spiel des Jahres zur Wahl „Kinderspiel des Jahres 2011“ vorgeschlagenen Spiele im Mittelpunkt des Interesses. Das ebenfalls nominierte „Da ist der Wurm drin“ von Zoch Spiele war noch auf dem Postweg nach Hiesfeld und konnte so leider nicht probegespielt werden. Da ich das Spiel jedoch beim Herner Spielewahnsinn am 22. Mai 2011 kennen gelernt hatte, konnte ich auf Wunsch interessierten Eltern jedoch das Spiel verbal erklären. Bei den beiden anderen Spielen war kein eindeutiger Favorit zu erkennen.
„Die kleinen Zauberlehrlinge“ hatten wir schon im Herbst letzten Jahres vorgestellt und einige Familien und Kinder gingen gezielt zu diesem Tisch, um es erneut zu spielen. Es ist schon faszinierend zu zuschauen, wie die Holzfiguren mit den bunten Kugeln vorsichtig über den Spielplan bewegt werden und Jubel ertönt, wenn sich der Lehrling durch den Magneten unter der Spielfläche nach vorne beugt und die Kugel in die farblich passende Ecke katapultiert. Ja aber manchmal auch zu heftig oder man ist auf dem Weg in eine Falle getappt und muss die Kugel beim nächsten Versuch erfolgreich abliefern.
Bei „Monster-Falle“ ist bei 4 Spielern Teamspiel gefragt. Zwei Kinder oder auch gerne Erwachsene schieben die Monster durchs Labyrinth in die Monster-Falle in der Mitte der Spieleschachtel, die gleichzeitig als Spielplan dient. Die beiden Anderen bedienen die Sanduhr und decken die Monsterkarten auf. Kippt ein Monster vorher um, muss es zurück zum Startplatz und es geht erneut los. Es gibt mehrere Wege durchs Labyrinth zum Ziel (in der Variante müssen gezielt Bereiche durchlaufen werden) und da müssen sich die Zwei schon einig werden, wer die Kommandos gibt. War jedes Team drei Mal an der Reihe, werden die erbeuteten Karten gezählt, um das beste Team zu finden. Zählt man auch noch die Karten der beiden Nachbarn dazu, kann man auch den besten Monster-Schieber küren.
Bei den ganz Kleinen hoch im Kurs der Traktor von „Johnny’s Farm“ (Schmidt Spiele), einem Sammelspiel mit leichten Memory-Elementen, schon für Dreijährige spielbar. Bei „Klaus die Maus entdeckt den Bauernhof“ (Huch & friends) – ab 4 Jahren – spielt auch ein Traktor mit. Hier müssen an vier Orten, die mit dem Traktor angefahren werden, jeweils 3 Puzzles gesammelt werden (Memory-Gedächtnis gefragt). Mit Hammer und Meissel geht es bei „Expedition Dino“ (HABA) – ab 4 Jahren – auf die Suche nach Dinosaurier-Knochen. Das Thema Dino reizt halt immer wieder bei den Kindern. Bei „Ring’L’Ding“ (Amigo) – ab 4 Jahren – müssen unter Zeitdruck bunte Haargummis nach Vorgabe auf den Spielkarten über die Finger geschoben werden. Gar nicht so einfach die richtige Koordination und Reihenfolge zu finden. Die mitspielenden Kinder sollten möglichst gleich alt sein. Während das lustige Tierversteckspiel „Zicke Zacke“ (Zoch Spiele) - auf der Empfehlungsliste der Jury für 2011 – schon mit jüngeren Kindern Spaß macht, sollten bei dem Zähl-, Merk- und Reaktionsspiel „Auf die Birne“ (Zoch Spiele) die Kids schon etwas älter sein – ab 7 Jahren lt. Verlagsangabe. Bei „Monza – Das Kartenspiel“ (HABA) dagegen steuern die Kinder mit Ampelkarten ihr Auto über die aus Karten ausgelegte Rennstrecke. Erstes Kombintionsdenken für schon 4-Jährige mit dem beliebten Thema Autorennen.
Im Angebot der ab 5-Jährigen das Tiere-Sortier-Spiel „Banana Jump“ (Winning Moves) – ebenfalls von der Jury auf die Empfehlungsliste 2011 gesetzt - , bei dem gegen den Affen gespielt wird. Zeigt der Würfel ihn oder kann man kein Tier einsortieren hüpft er zur nächsten Banane. Zeigt einer der Würfel jedoch die Banane steht jedes Mal die Frage im Raum, ob man den Affen zurückschickt oder ein Tier als Bonuszug in die Reihe stellt. Denn hat der Affe das Spielfeld einmal umrundet, verlieren alle.
Mädchen und Pferde – „Bibi & Tina – Das große Springreiten“ (Schmidt Spiele) finden natürlich meist die Mädels toll. Ja und ob ein Pferd über das Hindernis springt oder sich abwendet entscheidet stets der magnetische Heuballen.
Bei „Geistermühle“ (Drei Magier Spiele) entscheiden auch Magnete darüber, ob die Müller die eingesammelten Säcke heil zurückbringen. Denn wie durch Geisterhand fliegen sie manchmal aus der Spur, wenn sich das Mühlenrad dreht.
Auch schon im letzten Herbst dabei „1000 und ein Schatz“ (HABA), das Schätze-Sammelspiel in Ali Babas Höhle – von der Jury auf die diesjährige Empfehlungsliste gesetzt. Vor jedem Zug die Frage: Verlasse ich die Höhle schon oder sammele ich weiter Schätze? Denn sobald Ali Baba vor dem Höhleneingang steht, kommt man nicht mehr heraus und all die vielen gesammelten Schätze sind nicht wert.
Ab 6 Jahren „Das große Kullern“ (Ravensburger) mit dem Wettlauf der Murmeltiere auf den Berg zu den Sonnenplätzen. Immer wieder spannend der Kuller-Alarm, wenn ein Murmeltier über ein Trötenfeld läuft und dann die Kugeln die Berg hinabrollen und teilweise vor den Murmeltieren liegen bleiben. Drei Kugeln kann so ein Murmel ja noch halten und damit drei Extraschritte gehen. Wehe, es sind jedoch mehr. Dann lässt er alle Kugeln los und fällt außerdem eine Position zurück. Schon beim Spieleseminar in Bad Holzhausen im März und bei der Kinder- und Jugendbuchwoche in Hünxe während der Osterferien gern gespielt und zurecht auf der Empfehlungsliste der Jury.
Einhellige Meinung von uns Hiespielchen: Es hat mal wieder Spaß gemacht mit den interessierten Eltern und vor allen Dingen den Kindern zu spielen und wir sind beim Essener Spieleherbst gerne wieder dabei, wenn es heißt: „Hiespielchen erklären Kinderspiele“.
Autor:Friedel Hoffmann aus Dinslaken |
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