(Auch) fürs Leben lernen - Schüler des BiBs erlebten einen Tag rund um "Nachhaltigkeit"
Dass man nicht bloß für die Schule, sondern tatsächlich für das Leben lernt, erfuhren die Schüler jetzt beim Projekttag zum Thema “Nachhaltigkeit” am Berufskolleg im Bildungspark (BIB). Zwar hatten die Studierenden und Schüler allesamt schulfrei, allerdings engagierten sie sich mit einer Vielzahl von Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Schule gegen den Klimawandel und für den Umweltschutz.
Indem die Schüler lernen sinnvoll mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen, soll ein direkter Beitag zum Umweltschutz geleistet werden.
"Unser Ziel ist es, eine abfallarme und möglichst klimaneutrale Schule zu schaffen, dabei Kosten einzusparen und vor allem mit unseren Schülern umweltgerechtes Verhalten zu üben", erklärte Lothar Bernaisch, stellvertretender Schulleiter. Dies sei von besonderer Bedeutung, da die Schüler in jener Hinsicht "eine Multiplikatorenfunktion ausüben" werden, ganz gleich ob in der Hauswirtschaft oder im Sozialwesen.
Maßnahmen zur Energieeinsparung
Zur Umsetzung dieser Ziele wurden unter anderem Maßnahmen zur Energieeinsparung, der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen, dem Schutz von Gewässern sowie zur Abfallvermeidung und - recycling durchgeführt.
Mit welchen Aktionen die Schüler der knapp 40 Klassen diese Themen konkret umsetzten wollten, war ihnen selbst überlassen. Dazu wurden im Vorfeld gemeinsam mit den Klassenlehrern Ideen gesammelt, ausgewertet und das genaue Vorgehen geplant. Bei Outdoor-Aktivitäten wurden Exkursionen in die Nachbarstädte unternommen oder beispielsweise ein Insektenhotel gebaut.
In der Lehrküche der Hauswirtschaft wurden den Jugendlichen beim Umweltfreundlichen Zubereiten von Speisen die Vorteile regionaler und saisonaler Küche wie Frische und Nähe zum Ursprungsort verdeutlicht. Auf der Speisekarte standen daher Apfelpfannkuchen und Kartoffelgratin. "Da fiel uns die Entscheidung nicht schwer," meint Schüler Christopher Gorba. "Diese Gerichte sind schülergerecht, also einfach zuzubereiten. Und lecker." Die Zutaten wurden von den Schülern selbst vor Ort bei lokalen Landwirten ausgesucht .
Wie wertvoll einige Grundelemente sind, die fast jeder der Schüler tagtäglich in seinem Mobiltelefon mit sich trägt, erfuhren diese bei der Handy-Sammelaktion. In einer Kiste konnte die Generation der Mobilfunkdauernutzer ihre alten Smartphones zum Recyclen der Metalle "Seltene Erden" legen. Weil die Diskriminierung von Frauen beim Abbau des Metalls keine Seltenheit ist, soll der Erlös an eine Frauenrechtsorganisation gehen. Die Aktion kam gut an - schon am Nachmittag war die Box voll und die erste Fuhre ausgedienter Handys musste geleert werden.
Mit ein wenig Geschick Neues zaubern
Um eine sinnvolle Wiederverwertung ging es auch beim "Upcycling"-Kurs, in dem die Sozialassistenten aus alten Textilien und Verpackungen wie Trinkpäckchen neue Alltagsgegenstände zauberten. Mit ein wenig Kreativität und Geschick an der Nähmaschine entstanden im Nu schicke Portemonnaies, Handysocken und Einkaufstaschen. Ihre Tasche werden Miriam und Dilarn aber nicht verkaufen, sondern selbst tragen. "In anderen Großstädten gehören die auffallenden Accessoires längst zum Straßenbild", wissen die jungen Designerinnen. "Ein weiteres großes Anliegen des BIBs ist es alle Schüler in den Schulalltag zu integrieren, vom Hauptschulabschluss bis zum Zentralabitur. Und dass gelingt bei einem Projekttag wie diesem ganz wunderbar", so Lothar Bernaisch. So waren auch die jungen Migranten der Internationalen Förderklassen aktiv mit in das Geschehen eingebunden. Wer mehr über das Berufskolleg im Bildungspark der Stadt Essen in der Blücherstraße 1 erfahren möchte, geht auf www.berufskolleg-bildungspark.de. Aus alt und unnütz mach' neu und trendy: Miriam und Dilarn (v. l.) bei der Fertigung ihrer Einkaufstasche.
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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