Olympia-Countdown - Badmintonspielerin Juliane Schenk aus Mülheim erfüllt sich einen Traum
Der Countdown läuft. Mit dem Portrait von Badmintonspielerin Juliane Schenk aus Mülheim an der Ruhr startet lokalkompass.de seine Serie im Vorfeld der Olympischen Spiele in London. Eine echte Überraschung war es nicht mehr, doch dürfte auch Juliane Schenk ein Stein vom Herzen gefallen sein, als sie Anfang Juni vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) offiziell für die Sommerspiele in London nominiert wurde. In der britischen Hauptstadt hat sich Deutschlands beste Badmintonspielerin eine Medaille vorgenommen.
Von Ruhrtext
„Das ist mein größter Wunsch. Die Farbe der Medaille ist eigentlich egal“, erzählt die Mülheimerin, die in der Ersten Bundesliga für die SG EBT Berlin aufschlägt. Der 29-Jährigen stehen bereits die dritten olympischen Spiele bevor. „In Athen war es einfach nur ein Staunen, in Peking war viel Drumherum. Diesmal wird mich das nicht so sehr beeindrucken. Dennoch werde ich die Olympischen Spiele genießen. Das ist das Größte, was einem Sportler passieren kann“, sagt Juliane Schenk. In Athen und Peking war für die Mülheimerin jeweils schon in der ersten Runde der Einzelkonkurrenz Schluss. Im Damendoppel erreichte sie in Athen das Achtelfinale an der Seite von Nicole Grether. Wie schon in Peking wird sich die Vize-Europameisterin diesmal voll und ganz auf den Einzelwettbewerb konzentrieren.
Als Weltranglisten-Sechste beste Europäerin
„Aller guten Dinge sind drei, hoffentlich bewahrheitet sich dieser Spruch.“ Die Hoffnungen des Deutschen Badmintonverbandes lasten in London auf den Schultern der WM-Dritten von 2011, nicht zuletzt seitdem sie kürzlich auf Platz sechs in der Weltrangliste vorgerückt ist und sich seitdem beste Europäerin nennen darf. „Ich glaube schon, dass an guten Tagen alles für mich möglich ist. Mein Ziel ist, auf den Punkt genau in London voll da zu sein“, sagt Juliane Schenk. Ihre Vorbereitung auf London sah aber etwas anders aus, als es der Außenstehende erwartet hätte. Ohne Badmintonschläger fuhr die 29-Jährige zwei Wochen nach Mexiko. „Ich habe allerdings darauf geachtet, dass es im Hotel einen guten Fitness-Raum gibt“, sagt sie. „Die zwei Wochen waren meine Oase. Ich weiß am besten, was gut für mich ist.“ Danach ging es direkt zu zwei hochkarätigen Turnieren der Super Series.
15 Jahre Leistungssport bringen die richtige Balance
Generell achtet Juliane Schenk auf die richtige Balance zwischen Wettkampf und Ausgleich. Sie hat in fast 15 Jahren Leistungssport gelernt, dass sie beide Bereiche im Leben braucht. „80 Prozent sind der Sport, aber 20 Prozent nehme ich mir für alles andere.“ Dennoch nimmt der Badmintonsport natürlich den größten Raum in ihrem Leben ein. Nach dem Abitur ist sie Sportsoldatin geworden und trainiert seitdem so gut wie jeden Tag zweimal zwei Stunden. Vor fünf Jahren hat sie die Prüfungen zur Trainer-Lizenz beim Deutschen Badminton-Verband bestanden. Und im Moment läuft ihr 18-monatiges Fernstudium im Studiengang Sportmanagement. Im Herbst ist die Abschlussprüfung. „Du musst als Leistungssportler eigentlich auf gar nichts verzichten“, sagt sie. „Ich mache die Dinge, die ich machen möchte, mit Leidenschaft und Energie. So bekommt alles einen Sinn.“ Auch ein zweiwöchiger Urlaub in der heißen Vorbereitungsphase.
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Autor:Lokalkompass Essen-Kettwig aus Essen-Kettwig |
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