Radtour, Landschaft, Störche

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Am Sonntag war zwar auch Schützenfest und mein Mann hätte eigentlich zur Matinee gemusst, aber wir haben uns ausgeklinkt. Einfach so.
Denn unsere Tochter aus England war zu Besuch mit ihrem Partner, und wir wollten ihm schon so lange unsere niederrheinische Heimat nahe bringen. Im vorigen Jahr hatte der Regen unsere Pläne in den Rhein geschwemmt, aber in diesem Jahr...

...in diesem Jahr war Petrus mit uns. Er verwöhnte uns mit strahlendem Sonnenschein. Aber- um es uns nicht allzu leicht zu machen, gab er auch noch eine ordentliche Portion Südostwind dazu.

So fiel es uns nicht ganz so schwer, uns morgens nach einer langen-kurzen Nacht aus den Federn zu schwingen und auf die Räder zu steigen.

Über den Damm ging es bis zum Ende in Praest (die ersten drei Fotos), dann weiter durchs Dorf und den Millinger Bruch, bis wir schweißgebadet Millingen erreichten. Ich keuchte, weil der Wind mich entgegen meinen Anstrengungen immer wieder zurück drückte und ich immer weiter hinter den anderen zurück blieb.

Von Millingen aus ging es Richtung B8 und weiter durch Natur pur zum Rhein bei Grieterbusch. Ich wollte zwischendurch auch fotografieren, aber da ich immer weit hinter allen fuhr und sie nicht ganz aus den Augen verlieren wollte...
tja, da war es schon schwierig. Aber auf der kleinen Brücke über einem der Altrheinarme war es mir egal. Ich hatte auf der Wiese einen Storch entdeckt!
Ich parkte mein Rad und riss die Camera aus der Tasche.
Knips, knips, knips...
Dazu diese wunderbare Natur um mich herum. Der Altrheinarm, der sich wie ein verwunschener grüner Teppich unter den tief hängenden Zweigen der Bäume duckte, die zwitschernden Vögel, der grüne Duft und die wunderbare Ruhe und Wärme.

Da plötzlich rauschte ein weiterer Storch über mich hinweg und landete ebenfalls auf der Wiese. Dann noch einer, noch einer. Immer mehr Störche flogen ein. Ich hielt einfach nur noch drauf. Vor lauter Herzklabaster (von der Anstrengung beim Fahren und Aufregung) sind leider mehrere Fotos unscharf geworden.
Schließlich stolzierten insgesamt zehn Störche durchs Gras und suchten nach Essbarem. Eine einsame Amsel oder vielleicht war es auch eine Krähe, hockte unbeweglich und schien ihren Augen nicht zu trauen.

Nach einem stärkenden Essen im Inselgasthof Nass ging es mit der kleinen Fähre weiter über den Rhein auf die andere Seite, die gönne Kant und von da aus zurück Richtung Emmerich.

Unser Engländer hat in diesem Jahr nicht nur wieder das Schützenfest genossen, sondern auch ein bisschen was von der Schönheit unseres Niederrheins erlebt.
Und einmal über die Brücke fahren ist Pflicht für jeden Besucher.

Sag ich mal so.

Text und Fotos: © Christel Wismans 2012

Autor:

Christel Wismans aus Emmerich am Rhein

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