Licht über Hamborn - eine Buchbesprechung

Matthias Rasch / Robert Laube: Licht über Hamborn; Klartext-Verlag Essen 2014; 190 Seiten; ISBN: 978-3-8375-1148-2

"Der Magnum-Fotograf Herbert List und die August Thyssen Hütte im Wiederaufbau" lautet der Untertitel dieses Buches.

Herbert List war Mitarbeiter der Magnum-Werbeagentur. Er besuchte zwischen 1954 und 1959 insgesamt vier Mal die Ruhrgebietsstadt Duisburg. Sein Auftrag: Er sollte verschiedene Fotostrecken der August-Thyssen-Hütte erstellen. Die Fotos zeigen "die Arbeitswelt eines modernen Hüttenwerks - nach Kriegszerstörung und Demontage - im Wiederaufbau. Sie fanden Verwendung in Geschäftsberichten, Werkszeitungen und auf Messen," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel.

List ist auch als Buchautor in Erscheinung getreten, 1953 beispielsweise mit dem Bildband "Licht über Hellas". Seine Industriefotographie ist nach Verlagsangaben aber unbekannt geblieben.

Über 80 Aufnahmen sind in diesem Buch zusammengefaßt. Sieben wissenschaftliche Beiträge kommen hinzu. Sie beschäftigen sich mit dem Fotographen und seiner Zeit, mit dem Hamborner Auftrag, den technischen Wandel auf der Thyssen-Hütte sowie der Verwendungsgeschichte der Bilder. Olaf Schmidt-Rutsch, Astrid Dörnemann und Ulrich Pohlmann sind einige der Autoren, die Beiträge zu diesem Buch beisteuern.

Es gibt tatsächlich viele historische Schwarzweiß-Fotographien. Sie stammen nicht nur von List, sondern auch von anderen Fotographen. Wo nicht die Sachinformation im Vordergrund steht, sondern Image und künstlerische Aspekte das Thema sind, wird mit Licht und Schatten gespielt. Der werbende Charakter tritt hier idealtypisch hervor.

Moderne Farbfotos gibt es kaum, beispielsweise bei den Grupworten.

Der Textteil ist gründlich recherchiert und ansprechend aufbereitet. Die Sachinformation seht im Vordergrund. Das vorliegende Werk ist eine fotographieorientierte Fachpublikation, die auch das Herz von Heimatforschern erfreut. Kohle und Stahl - und mit ihnen die August Thyssen Hütte - sind heute weitestgehend aus dem Stadtbild verschwunden und nur noch als Industriedenkmäler erhalten. Da ist ein solches Buch auch die Reise in die Geschichte der Stadt.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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