Ein Testversuch mit fatalen Folgen - 15.10.1968 COLES – Mobilkran Typ LT100
Ein Erlebnis, welches man nicht alle Tage geboten bekommt.
Das Testgelände für die Krane befand sich unmittelbar neben bzw. unterhalb der A59.
An diesem Tag sollte der Test für unseren größten Kran stattfinden, den LT 100 als Turmkranversion. Für den Laien, Turmdrehkrane findet ihr auf jeder Baustelle, sie haben einen senkrechten Mast und im oberen Bereich einen weit ausladenden Ausleger.
Technische Daten für diese Ausführung fehlen mir, aber glaubt mir, der Kran war riesig.
Der Mast mit seinem Ausleger wurde auf dem Boden montiert und dann mit dem so genannten Wippwerk aufgerichtet. Es war immer ein spannender Moment, da die Kräfte zum Aufrichten gewaltig waren. Der Mast bog sich dabei wie ein ‚Flitzebogen’ durch. Während die Mastspitze schon ca. 3m über dem Boden war, hatte der Mast in der Mitte noch Bodenberührung um dann plötzlich nach oben zu schnellen.
Das war allerdings nicht die Ursache des Crashs!
Da der Kran noch in der Testphase war, wurden die sicherheitsrelevanten Vorrichtungen deaktiviert. Das hatte zur Folge, dass in der Senkrechten der ‚Bogen überspannt’ wurde.
Die Auslegerspitze knickte ein und der Ausleger, jetzt ohne Halt, sauste nach unten um unmittelbar über dem Anlenkpunkt des Mastes einzuschlagen.
Der Mast versetzte und begann dann langsam, wie in Zeitlupe, sich zu neigen. Er legte sich quer über die Brücke.
Zum Glück herrschte wenig Verkehr, ein Schulbus (nach Medienberichten) konnte noch rechtzeitig zum Stillstand kommen.
Dann ging der Trubel richtig los. Das Ordnungsamt, die Berufsgenossenschaft, das Vermessungsamt und was es sonst noch für Behörden gibt, gaben sich bei uns die Klinke in die Hand zur Ursachenforschung und zur Schadensfeststellung, vor allen Dingen an der Brücke!
Autor:Rüdiger Pinnig aus Neukirchen-Vluyn |
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