Thema Organspende – diskutieren Sie mit!

Foto: DSO/J. Rey
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Rund 108.000 Organe wurden seit 1963 allein in Deutschland transplantiert. Dadurch wurde vielen Patienten das Leben gerettet. Noch fünf Jahre nach der Transplantation genießen rund 70 Prozent der Empfänger ihr „zweites“ Leben.
Aktuelle Umfragen zeigen, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung zur Organspende bereit sind, aber vergleichsweise nur wenige einen Organspendeausweis besitzen. Dr. Peter Potthoff, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, erklärt: „Die generelle Bereitschaft zu spenden ist sehr hoch. Aber wenn es konkret um den Organspendeausweis geht, bekommen es die meisten Menschen schlichtweg mit der Angst zu tun. Das ist zu verstehen angesichts des Themas Tod, das mit der Organspende verbunden wird. Und genau hier müssen wir Ärzte ansetzen.“
In den vergangenen Wochen haben die Anfragen aus der Bevölkerung zum Thema Organspende an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) deutlich zugenommen. Die Verunsicherung der Menschen ist groß. Hierzu erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA: „Die Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung ist von altruistischen Motiven getragen. Sie hängt deshalb im hohen Maße vom Vertrauen in das System der Organvergabe und den handelnden Personen ab. Dieses Vertrauen wurde ausgehend von den Vorfällen in den Transplantationszentren in Göttingen und Regensburg erschüttert. Weil in Deutschland 12.000 Menschen oft verzweifelt auf ein für sie lebensrettendes Organ warten, ist es notwendig, so schnell wie möglich das Vertrauen wieder herzustellen. Da eine Organspende nach wie vor das Leben dieser Menschen retten kann, bittet die BZgA die Bürger, sich auch weiterhin mit der Frage ihrer persönlichen Einstellung zur Organspende auseinanderzusetzen und einen Organspendeausweis auszufüllen.“
Denn Fakt ist: Ein Organspender rettet viele Empfänger: Bis zu sieben Menschen können durch Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm überleben. Im Durchschnitt schenkt ein Organspender drei schwerkranken Menschen die Chance auf ein neues Leben.
Mehr zum Thema Organspende lesen Sie im Rhein-Boten am Mittwoch, 19. September.
Wie denken Sie über Organspende? Tragen Sie einen Organspendeausweis mit sich? Fühlen Sie sich ausreichend informiert? Haben Sie Angst, oder vertrauen Sie den Medizinern? Diskutieren Sie mit.

Autor:

Kirstin von Schlabrendorf-Engelbracht aus Düsseldorf

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