Volle Züge auf der Wehrhahnlinie

Die Düsseldorfer "erobern" die Wehrhahn-Linie und deren neue U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee. | Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf, Ingo Lammert
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  • Die Düsseldorfer "erobern" die Wehrhahn-Linie und deren neue U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee.
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Nach Ansprachen von Oberbürgermeister Thomas Geisel, Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur, und Michael Groschek, Landes-Verkehrsminister NRW, in der Station Heinrich-Heine-Allee wurde die Wehrhahnlinie um 12.30 Uhr freigegeben. Acht Jahre nach dem ersten Spatenstich und 15 Jahre seit der ersten Planung, geht damit die neue U-Bahn-Strecke in Betrieb. Mehr als 100.000 Fahrgäste fuhren schon am heutigen Samstag bei der offiziellen Eröffnung mit der neuen U-Bahn. Beim Bürgerfest auf dem Schadowplatz wurden rund 30.000 Besucher gezählt.

Oberbürgermeister Thomas Geisel sagte zum Start: "Das ÖPNV-Angebot in Düsseldorf wird damit für immer mehr Menschen eine attraktive Alternative zum eigenen Auto. Auf dem neuen U-Bahn-Abschnitt erwarten wir täglich mehr als 50.000 Fahrgäste." Für den öffentlichen Nahverkehr in der Landeshauptstadt bedeutet der Start der Wehrhahn-Linie eine erhebliche Verbesserung. Die Rheinbahn stellt mit der Inbetriebnahme der U-Bahn-Trasse zudem ihr Straßenbahn- und Busnetz auf eine vollkommen neue Basis.

Nach der Jungfernfahrt durch den neuen U-Bahn-Tunnel gab es den ganzen Tag über freie Fahrt für alle. Von allen Stationen fuhren nach dem offiziellen Auftakt gleichzeitig Bahnen los und starteten dabei einen unterirdischen "Kreisverkehr". Der Besucherstrom in den Zugängen zu den neuen Bahnhöfen riss während des ganzen Tages nicht ab. Die U-Bahnen waren rappelvoll. Die Rheinbahn wünscht sich natürlich, dass im laufenden Betrieb auch so viele Menschen die neuen U-Bahnen nutzen und nicht nur, wenn es kostenlos ist.

Oldie-Bahnen zwischen Gerresheim-Mitte und Kirchplatz

Mit Oldie-Bahnen der Rheinbahn konnte man heute ein letztes Mal die oberirdischen Trassen befahren. Ein letztes Mal noch das Geschaukel über die mehrfach während der Bauarbeiten verschwenkten Gleise, ein quälendes Warten vor roten Ampeln und ein rücksichtsloses Vorbeirasen der Autofahrer an der oberirdischen Haltestelle Pempelforter Straße. Bald ist das Geschichte. Noch am Samstagabend wird die Verbindung aus der Schadowstraße in Richtung Altstadt gekappt.

Herzstück der neuen Strecke ist der 3,4 Kilometer lange Tunnel zwischen den Rampen in Bilk und am Wehrhahn. Unter der Erde sind sechs neue Bahnhöfe entstanden: Pempelforter Straße, Schadowstraße, Heinrich-Heine-Allee – dort ist der Knotenpunkt des Düsseldorfer U-Bahn-Systems mit einer direkten unterirdischen Verbindung zum schon bestehenden Bahnhof Heinrich-Heine-Allee –, Benrather Straße, Graf-Adolf-Platz und Kirchplatz. Dazu kommen oberirdisch die Haltepunkte Wehrhahn S-Bahnhof und Bilk S-Bahnhof.

Daten und Fakten zur Wehrhahn-Linie

Erster Spatenstich: 28. November 2007

Baubeginn in großem Stil: Frühjahr 2008

Offizielle Eröffnung: 20. Februar 2016

Inbetriebnahme: 21. Februar 2016

Künftige Linien: U 71, U 72, U 73 und U 83.

Länge unterirdische Strecke: 3,4 Kilometer.

Kosten: 843,6 Millionen Euro, getragen von der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland.

Eingebaute Stahlmengen: 22.000 Tonnen.

Eingebaute Betonmengen: 240.000 Kubikmeter.

Länge der Bahnsteige: 90 Meter.

Höhe der Bahnsteige (Niederflurfahrzeuge im Einsatz): 25 Zentimeter.

Zahl der Rolltreppen: 59.

Zahl der Aufzüge: 13.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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13 Kommentare

Bruni Rentzing aus Düsseldorf
am 06.03.2016 um 15:34

Oweia... da bleibt einem echt
die Spucke weg... wegen den
Schildern!!!
Das hätte man doch sicher mit
nur einem Schild vorher testen
können... diese Kosten hätten
echt vermieden werden können!!!

*Manchmal fragt man sich, was sich
einige denn so denken?!?

Norbert Opfermann aus Düsseldorf
am 06.03.2016 um 15:43

Da waren mal wieder die kreativen Designer am Werk, ohne an die Barrierefreiheit zu denken. Die vertikale Schrift geht gar nicht, finde ich.

Bruni Rentzing aus Düsseldorf
am 06.03.2016 um 16:08

Genau das dachte ich auch... :D

Schreibtischtäter oder Designer,
die sicher nicht mit öffentlichen
Verkehrsmitteln unterwegs sind
und deshalb nicht wissen, wie
solche Schilder REAL aussehen!