Brings in Düsseldorf: 3.000 tanzten mit - Interview mit der kölschen Rockband
Auch in diesem Jahr tanzten in der Mitsubishi Halle rund 3.000 Fans gemeinsam mit der Rockband Brings in den Mai. Vor ihrem Auftritt stellten sich Peter und Stephan Brings sowie Harry Alfter den Fragen des Rhein-Boten. Das Interview führte Peter Frank.
Rhein-Bote: "Wisst Ihr eigentlich, wie oft Ihr in Düsseldorf aufgetreten seid?"
Peter Brings: Ehrlich gesagt, können wir es kaum noch nachhalten. Zumindest weiß ich, dass wir hier bereits zum vierten Mal in der tollen Halle spielen dürfen. Harry ergänzt: auch im Henkel-Saal, wo wir wie in Köln, beste Voraussetzungen für einen guten Auftritt vorfinden. Hier ist die Stimmung einzigartig und es gibt keinen Unterschied zu einem Auftritt in Köln.
Gibt es einen Unterschied zwischen den Auftritten während der Karnevalssession und Euren Solo-Auftritten?
Peter Brings: Eine gute Frage, die uns so noch keiner gestellt hat. Aber in der Tat gibt es sogar gravierende Unterschiede. Da ist zum einen der kurze Auftritt während einer Karnevalssitzung, bei dem du alles, was du kannst, in einen zehnminütigen Auftritt packen musst und auf der anderen Seite ist beim zweieinhalbstündigen Auftritt auf der Bühne die Dramaturgie tatsächlich viel leichter. Hier können wir eine Bühnenshow abziehen, die einer Rockband angemessen ist. Für die Fans pure Unterhaltung, für uns das Ausleben der Musik.
Die Karnevalsauftritte sind, so möchte ich es mal ausdrücken, für die Popularität.
Was schätzt ihr an Düsseldorf besonders?
Harry: Ich gehe sehr gerne mit meinen Kindern in den Aqua Zoo. Auch gehe ich gerne in Bilk zum Essen aus. Und Stephan ergänzt: Bilk ist Köln, für uns gibt es da keinen Unterschied. Wir lieben die Auftritte bei der WDR-Sitzung im Henkel-Saal, hier ist nicht nur die Stimmung wie bei uns, sondern es gibt auch höhere Einschaltquoten als in Köln.
Gibt es auch Auftritte außerhalb NRWs und wie ist es mit dem Verstehen der kölschen Mundart?
Peter: Aber sicher. Seit unseren Erfolgen wie „Superjeilezick“, „Niemals im Leben“ oder Poppe, Kaate, Danze kamen Auftritte in Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart. Komischerweise haben wir mit unseren Mundart-Songs eher im Ruhrpott Probleme. Wir haben festgestellt, dass das Verstehen und Verständnis schwieriger wird, je mehr wir in überwiegend protestantische Gegenden kommen. Ob das daran liegt, dass der katholische Rheinländer mit seinem Karneval nicht auf jecke Ohren trifft, lassen wir mal dahingestellt. Eines steht jedoch fest, dass wir durchaus in der Lage sind Hallen zu füllen, auch wenn der Text nicht sofort verständlich ist. Seit BAB hat sich da sowieso etwas geändert und die Leute setzen sich vermehrt mit der Sprache auseinander.
Könnt ihr euch an euren ersten Auftritt erinnern?
Stephan: Aber Hallo! Das war in Lohmar im „Saftladen“ vor gut 150 Menschen. Seitdem sind nun gut 30 Jahre vergangen, aber wir können uns noch so gut daran erinnern, weil es letztlich der Beginn unserer Karriere war.
Was hat sich musikalisch für Euch verändert?
Harry: Unser Stil ist und bleibt der Rock, wir sind eine Rockband. Jedoch haben wir es geschafft, Karnevalstexte in diese Form zu bringen, das war zu der Zeit neu und hat sich bis heute durchgesetzt. Wir sind absolut stolz darauf, das Rockfeeling in den Karneval gebracht zu haben. Und der Karneval hat es uns ermöglicht, ein Stadion mit 50.000 Personen zu füllen.
Die oft kritischen, teils auch politischen Texte sind oft provokativ. Soll das so sein?
Peter: Aber ja. Provokation ist immer Absicht! Bla Bla geht gar nicht. Emotionen gehen über den Text und die wollen wir wecken.
Ihr habt gelegentlich den einen oder anderen Song gecovert. Gibt es in der Richtung bei euch etwas Neues?
Stephan: Hast du einen? Nein Spaß beiseite, wenn es ein gutes altes politisches Lied gibt, das wir umsetzen können, machen wir das gerne. Und Peter ergänzt: Jut jeklaut ist besser, als bedrissen selber jemaat.
Was sind denn Eure Lieblingsgetränke?
Stephan: Ein gutes kühles Bier wird immer gerne genommen. Da ist es egal, welche Sorte das ist. In der Regel trinken wir das ortsansässige Bier.
Peter ergänzt: Es hat schon Fans gegeben, die es gut meinten und uns einen Kasten Kölsch in die Garderobe geschickt haben. Das ist jedoch nicht unser Ding, denn in Düsseldorf gibt es ausgezeichnete Altbiersorten. Harry hingegen favorisiert den Ramazotti, den gibt’s sogar in Düsseldorf (lacht herzlich und laut).
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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