BVB-Kapitän Kehl: "Sieg fürs Selbstvertrauen"

Selbstvertrauen für das Spiel des BVB am Samstag beim 1. FC Nürnberg: Mit dem 2:1-Sieg über Werder Bremen ist Borussia Dortmund erfolgreich in die Saison gestartet. Für Mannschaftskapitän Sebastian Kehl zählten am Ende nur die drei Punkte zum Auftakt, auch wenn gerade in der Defensive noch nicht alles rund lief beim Deutschen Meister. Für die Partie in Nürnberg sieht auch der Kapitän noch Steigerungsbedarf.

Sebastian Kehl war wie gewohnt ein Stabilitätsfaktor im Mittelfeld des BVB. Mit 12,1 Kilometern legte er gegen Bremen die weitesten Wege zurück und bestritt zudem die meisten Zweikämpfe aller Akteure siegreich (79 Prozent). Im Interview spricht der 32-Jährige über einen Sieg für das Selbstvertrauen, Probleme auf dem Platz und zwei herausragende Torschützen.

Sebastian Kehl, der 2:1-Erfolg zum Auftakt über Bremen war mehr ein harter Arbeitssieg für den BVB als ein leicht herausgespielter Erfolg.
Kehl: Wichtig waren zum Auftakt die drei Punkte. Es war klar, dass wir in der Defensive noch ein paar Fehler drin haben. Da stimmt die Abstimmung noch nicht richtig. Aber der gute Start war wichtig. Mit dem Sieg im Rücken können wir ganz in Ruhe analysieren, wo es noch hakt und was wir im nächsten Spiel in Nürnberg besser machen müssen.

War Werder zum Auftakt ein unangenehmer Gegner?
Kehl: Bremen ist insgesamt umstrukturiert, hat neue Spieler geholt und spielt wieder den Fußball, den man von ihnen kennt. Sie spielen zumeist mutig nach vorne und suchen selbst ihre Chance. Wir haben schon bei unserer Niederlage im Liga-Total-Cup gesehen, was sie leisten können. Dieser Gegner ist nicht einfach zu besiegen – umso besser, dass wir es trotzdem geschafft haben. Das war ein Sieg, der Selbstvertrauen für die nächsten Wochen gibt.

Den Sieg verdankt der BVB zwei Dortmunder Jungs. Marco Reus konnte sich mit dem Führungstor kaum einen besseren Einstand wünschen.
Kehl: (lacht) Dafür haben wir Marco ja geholt! Er hat das hervorragend gemacht, nicht nur aufgrund des Tors. Bei ihm hatte man ganz schnell das Gefühl, dass er sich hier gut integriert hat. Und er verfügt über eine Wahnsinns-Qualität. Keine Frage wir werden noch viel Spaß an ihm haben.

Für diesen Spaß sorgte gegen Bremen auch der zweite Dortmunder Junge, Mario Götze, mit seinem Tor.
Kehl: Beide Torschützen haben sich ihr Erfolgserlebnis verdient. Aber Mario hat eine lange Durststrecke erlebt, darum freut es mich für ihn ganz besonders. Er hat eine schwierige Phase durchgemacht, weil er so lange verletzt war und sehr viel Geduld haben musste. Ihm wird dieses Tor sicherlich richtig gut tun und wieder mehr Selbstbewusstsein und auch noch mehr Leichtigkeit geben. Er ist für uns ein wahnsinnig wichtiger Spieler.

Sprechen wir noch einmal über die Dinge, die der BVB in Nürnberg besser machen muss. Macht Ihnen die Defensive ernsthafte Sorgen?
Kehl: Wir haben uns schon deutlich gesteigert. Insgesamt haben wir zum Liga-Auftakt schon kompakter gestanden als in der Vorbereitung in einigen Spielen oder auch im Supercup. Aber es ist auch ganz klar, dass wir noch zu viel zugelassen haben. Im Defensivverhalten sind wir noch nicht auf dem gewohnten Level, das uns in der letzten Saison ausgezeichnet hat und das in der Bundesliga auch notwendig ist. Daran werden wir arbeiten müssen. Aber um unsere grundsätzliche Defensivqualität mache ich mir keine Sorgen.

Wie viel Prozent fehlen dem BVB noch zu gewohnter Form?
Kehl: Dass wir noch nicht bei 100 Prozent sind, war uns allen klar. Wie viel da jetzt noch fehlt? (lacht) Im Prozentrechnen war ich schon in der Schule schlecht!
(KWe)

Autor:

Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West

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