Neue Kabinen sind nicht in Sicht: SV Brackel muss Problem mit Umkleideräumen selber lösen
„Mit den Frauen fingen unsere Probleme an“, sagte Olaf Schäfer, Vorsitzender des SV Brackel 06. Und meint das nicht etwa chauvinistisch: Durch die nötige Geschlechtertrennung bei den Umkleidekabinen steht der Verein seit längerem vor einem enormen Platzproblem. Eine Lösung ist nicht in Sicht.
Der SV Brackel ist mit 25 Mannschaften einer der drei größten Fußballvereine Dortmunds und bietet etwa 450 Jugendlichen und 100 Senioren ein sportliches Zuhause. Durch vier weibliche Mannschaften im SV Brackel sind die Schwierigkeiten für den Verein noch größer geworden. „Im Zuge der Frauen-WM sind immer mehr Spielerinnen in unseren Verein gekommen, was uns sehr freut“, erklärt der SVB-Vorsitzende, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Allerdings können alle Mannschaften nur zwei Kabinen in der benachbarten Turnhalle der Erich-Kästner-Grundschule nutzen, die sie sich zudem mit einem halben Dutzend anderen Vereinen teilen müssen. Trainiert wird an sieben Tagen in der Woche.
Ein Neubau mit vier Kabinen und Dusche würde etwa 470 000 Euro kosten. Ein Teil des Betrages kann von den städtischen Sport- und Freizeitbetrieben übernommen werden. Detlef Wienhöfer vom Geschäftsbereich Sport konnte maximal 120 000 Euro in Aussicht stellen. Ein Teil könnte der Verein selber stemmen. Somit würden laut Schäfer etwa 100 000 Euro fehlen. Die anwesenden Mitglieder der Bezirksvertretung Brackel konnten Schäfer allerdings nur sehr wenig Hoffnung machen. „Mit unserem Etat können wir das in den nächsten Jahren nicht stemmen“, bedauert Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka. „Wir haben noch andere Posten, die wir zunächst abarbeiten müssen. Ich kann keine Zusage machen, da ich nicht weiß, was wir in drei oder vier Jahren für Gelder zur Verfügung haben.“
Ein weiteres Problem ist, dass der SV Brackel keine Schlüsselgewalt für die Umkleideräume hat. Dadurch können Taschen dort nicht sicher verwahrt werden und müssen mitgenommen werden. Auch der Warmwasserkessel der Duschen macht dem Verein Sorgen. Da der Kessel für solche Kapazitäten nicht ausgelegt ist, steht nach einiger Zeit kein warmes Wasser mehr zur Verfügung und macht das Duschen vor allem im Winter zu einer eisigen Angelegenheit.
Der 1. stellvertretende Bezirksbürgermeister in Brackel, Ulf Katler, schlug vor, das benachbarte Hallenbad bei Wasser und Strom mitzunutzen. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Ulrich Begemann schlug vor, den Bau in Etappen in Angriff zu nehmen. Man könne erst Duschen bauen und in der Zwischenzeit Container als Umkleidekabinen nutzen.
Der Verein hatte Ende vergangenen Jahres auch mit anderen Problemen zu kämpfen: Erst explodierte eine Gasflasche, dann wurde einige Tage später in das Vereinsheim eingebrochen und alles verwüstet (siehe "SV Brackel im Pech").
Helfen können möglicherweise die etwa 60 Sponsoren des Vereins. Der Verein überlegt, diese um Spenden zu bitten.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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