Badminton für Inklusionskinder im Sportunterricht
Mit den positiven Eindrücken der Para-Badminton Weltmeisterschaft im Gepäck, machte ich mich am Vormittag des 19.11. auf den Weg in die Dreifachturnhalle der Albrecht-Dürer-Realschule.
Hier sollte zum ersten Mal der Versuch gestartet werden, die Sportart Badminton auch für Inklusionskinder im Zusammenspiel mit Kindern ohne Behinderung zugänglich zu machen.
Was für den Beobachter auf den ersten Blick wie ein Wirrwarr in den drei Hallenteilen aussah, entpuppte sich bei genauem Hinsehen als ein durchdachtes, auf Vielseitigkeit ausgerichtetes Konzept, mit dem man den unterschiedlichen Behinderungen Rechnung tragen wollte.
Was ich bereits bei der WM erleben konnte, wurde auch hier deutlich- vielleicht noch deutlicher als bei dem durch den Wettkampfcharakter geprägten Sportereignis: alle Teilnehmer, ob mit oder ohne Behinderung, strahlten unendlich viel Freude und Begeisterung aus und waren traurig, dass die Einheit schon so schnell vorbei war!!
Bemerkenswert fand ich einen am Rande der Veranstaltung aufgeschnappten Dialog zwischen einer Lehrerin und einer ihrer gehbehinderten Schülerinnen.
"Hast du mitbekommen, dass ein Mädchen aus deiner Gruppe sehbehindert war?"
"Ja!"
"Du siehst also, dass man mit verschiedenen Behinderungen Spaß am Sport haben kann! Hat es dir gefallen?"
"Jaaaaaaaaa!"
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen!
Die folgende Pressemitteilung verfasste Günter Klützke, der Vorsitzende der Fachschaft Badminton Dortmund:
"Heute füllten fast zweihundert Schülerinnen und Schüler zwischen sieben und dreizehn Jahren die Sporthalle Aplerbeck 1 zum ersten Badminton-Aktionstag für Schulkinder mit und ohne Behinderung unter dem Motto „Benny goes school – inklusiv“.
Die Fachschaft Badminton im StadtSportBund Dortmund und der Badminton- Landesverband NRW (BLV-NRW) führten mit Unterstützung des Ausschusses für den Schulsport der Stadt Dortmund, des StadtSportBundes Dortmund, der Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund und der Bezirksregierung Arnsberg dieses Projekt, das beispielhaft zeigen konnte, welche Möglichkeiten die Sportart Badminton für den gemeinsamen inklusiven Sportunterricht bietet.
Bei den Teilnehmern der Martin-Bartels-Schule, Schule am Marsbruch, Aplerbecker-Mark-Grundschule, Aplerbecker Grundschule, Adolf-Schulte-Schule und der gastgebenden Albrecht-Dürer- Realschule stand natürlich der Spaß an dieser schnellsten Rückschlagsportart im Vordergrund.
Während der Ballwechseln konnte dann oft nicht mehr entschieden werden, auf welcher Seite ein Schüler mit Handicap stand.
Das Projekt fand im schulischen wie sportlichen Umfeld große Beachtung. So informierten sich Dr. Rainer Fiesel (Dezernent für Sport und Sportstättenbau im Regierungsbezirk Arnsberg), Peter Rieger (Schulamtsdirektor Dortmund), Gisbert Krüger (Geschäftsführer der Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund – Geschäftsbereich Sport) und Ute Mais (Mitglied im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit der Stadt Dortmund) vor Ort.
Das Geschehen auf den Feldern belebten mit Hendrik Westermeyer, Katrin Seibert und Young-Chin Mi ein ehemaliger Akteur der 1. Badminton-Bundesliga und zwei Medaillengewinner der vor neun Tagen abgeschlossenen Para-Baminton Weltmeisterschaften 2013.
Das von Christiana Hueck (Badmintonlandesverband Nordrhein-Westfalen) langfristig vorbereitete Projekt wird sicherlich in ähnlicher Form auch an anderen Orten wiederholt werden können, um auch dort ein inklusives Spiel zu demonstrieren. Zum Gelingen der Erstauflage hat nicht zuletzt die große Unterstützung der Albrecht-Dürer-Realschule mit dem 2. Konrektor Rainer Langenhorst beigetragen.
Im Rahmen der Auswertung dieses Projekts sollen auch Fortsetzungsmöglichkeiten für ein inklusives Badmintonspiel im Dortmunder Südosten gefunden werden."
Autor:Volker Oestreicher aus Dortmund-Ost |
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