Zur geplanten Bebauungsplanänderung inklusive Teileinziehung der Juchostraße – notwendig für die Realisierung eines abgeschlossenen Betriebsgeländes des hier ansässigen Anlagen-Herstellers KHS – laden die Bezirksvertretungen Brackel und Innenstadt-Ost am Montag, 9. September, um 19 Uhr zur Einwohner-Informationsveranstaltung ins Wambeler „Haus der Gartenvereine“, Akazienstr. 11, ein.
Mitarbeiter der städtischen Planungsverwaltung werden hier den aktuellen Sachstand erläutern und für Fragen zur Verfügung stehen. Kritik am Vorhaben wurde zuletzt vor allem aus dem Nachbarort Körne – insbesondere die Alte Straße dürfte künftig stärker vom Verkehr belastet sein–, aber auch von benachbarten Firmen an der Juchostraße laut.
Hintergrund:
Die KHS GmbH, neben WILO größter industrieller Arbeitgeber in Dortmund, ist Lösungsanbieter technologisch innovativer und hochwertiger Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Getränke-, Food- und Non-Food-Industrie. Der Firmensitz liegt beiderseits der Juchostraße in Wambel. Mit circa 4400 Mitarbeitern realisiert der zentral von Dortmund aus geführte KHS-Konzern heute einen Jahresumsatz von fast einer Milliarde Euro. Neben Produktionsstätten in den USA, Mexiko, Brasilien, Indien und China ist KHS mit mehreren Werken in Deutschland vertreten.
Wegen der Teilung des KHS-Betriebsgeländes durch eine öffentliche Straße ist kein geschlossener Betriebsablauf möglich, da sämtliche innerbetrieblichen Transportvorgänge nur unter ständiger Querung der als öffentliche Straßenverkehrsfläche gewidmeten Juchostraße möglich sind.
Besondere Bedeutung erlangt dieser Umstand für das Unternehmen und dessen Standortsicherung vor dem Hintergrund veränderter Sicherheitsbestimmungen im Welthandel: Seit 2008 können europäische Unternehmen den Status „zugelassener Wirtschaftsbeteiligter“ (AEO – Authorised Economic Operator) erhalten, um zollrechtliche Vereinfachungen in Anspruch nehmen und somit auf Kundenanforderungen zeitnah reagieren zu können.
Der vorgenannte Status wird seitens der Zollverwaltung allerdings nur bei Einhaltung hoher Sicherheitsstandards gewährt. Hierzu gehören unter anderem Wareneingangs- und Zugangskontrollen, die den unbefugten Zugang zum Werksgelände verhindern. Die Aufteilung auf zwei durch die Juchostraße getrennte Werksstandorte führt hier zu einer erheblichen Erschwernis, da der Status „interner Warenverkehr“ durch das Queren der öffentlichen Straße nicht erreicht werden kann.
Vor diesem Hintergrund hat die Firma KHS bei der Stadt Dortmund den Antrag auf Einziehung der Juchostraße in das Betriebsgelände beantragt. Dazu muss der Bebauungsplan Br 143 geändert werden. Die Einleitung des Änderungsverfahrens ist noch für das dritte Quartal 2013 geplant.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.